Der beratende Ausschuss mit Bürgermeister Markus Huber und Stadtkämmerer Bernd Heizelmann (Mitte von links) sowie zahlreiche Anlieger trafen sich in der Bühlerstraße, die saniert werden soll. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausschuss: Stadt will die Bühlerstraße in Dornhan sanieren / Anlieger müssen sich wohl finanziell beteiligen

Die Bühlerstraße ist löchrig und vielfach geflickt. Schlimmer sieht es im Untergrund aus: Der Abwasserkanal ist marode. Die Stadt will sanieren.

Dornhan. Das wäre eigentlich erfreulich für die Anlieger. Der Knackpunkt für sie: Die Grundstückseigentümer müssten sich finanziell beteiligen.

Die Bühlerstraße ist nach Auffassung der Stadtverwaltung noch nie endgültig hergestellt worden, und sie ist auch nicht historisch, weil es sie vor 1873 noch nicht gegeben hat. Von daher sei die Sanierung "wohl beitragspflichtig", meinte Bürgermeister Markus Huber.

Der beratende Ausschuss des Dornhaner Gemeinderats tagte am Montagabend nichtöffentlich. Zuvor besichtigten die Mitglieder des Gremiums die Straße. Dazu waren auch die Anlieger eingeladen.

Die Stadt hat den Kanal untersuchen lassen. Ein Problem ergibt sich vom Gefälle her: Es komme zu Rückstaus, erklärte Matthias Pickhardt, Leiter des technischen Büros in der Verwaltung. Bei weiteren Untersuchungen seien außerdem an fünf Stellen sehr starke Schäden festgestellt worden. Das macht nun eine umfassende Erneuerung des Kanals erforderlich.

Die Wasserleitung besteht noch aus Gussrohren, ist somit schon recht betagt. Hier ist eine Erneuerung ebenfalls geplant. Zudem gebe es in der Straße nur einen Schacht für alle Haushalte, sagte Huber. Auch das sei nicht mehr zeitgemäß.

Die Straße hat lediglich eine Spritzdecke, die immer wieder ausgebessert wurde. Der Unterbau fehlt. Kanal, Wasserleitung und Straße sollen nun in einem Zug repariert werden. Ein Anliegerbetrag würde aber nur für die Straße fällig. Huber schätzt, dass dieser bei 20 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche liegt. Die Stadt übernimmt für die Straße einen Kostenanteil von fünf Prozent. Bei der Erhebung der Anliegerbeiträge werde jeder Einzelfall geprüft.

Die Bühlerstraße erhielt neben der Hölderlinstraße und der Malischstraße nun Priorität: Der kaputte Kanal setzt die Stadt unter Zugzwang. Huber versicherte, dass es keinen Luxusausbau geben werde. Auf einen Gehweg wird verzichtet, da es sich um keine Durchgangsstraße handelt. "Ich hatte schon fünfmal Hochwasser im Keller", bestätigte ein Anwohner, dass Handlungsbedarf besteht. Ein anderer ärgerte sich: Man wisse schon lange, dass die Straße instand gesetzt werden müsse. Warum sei die Bühlerstraße nicht in ein Sanierungsgebiet aufgenommen worden? Laut Stadtkämmerer Bernd Heinzelmann wäre das bei einer beitragspflichtigen Straße schwierig. Zum Nulltarif gäbe es eine neue Straße für die Anlieger auch in einem Sanierungsgebiet nicht.

Die Planung für den Ausbau der Bühlerstraße soll noch in diesem Jahr angegangen werden, im kommenden Jahr würde dann der Baubeginn sein.

Der Ausschuss hatte noch einen zweiten Ortstermin auf der Bühlerhöhe. Zum angrenzenden Baugebiet mit Mehrfamilien-, Reihen- und Doppelhäusern soll über Stichwege eine Verbindung zum Hauptweg durch den Park geschaffen werden. Der Ausschuss einigte sich vor Ort für einen feineren Belag der Wege. Die Beleuchtung soll durch Leerrohre vorbereitet werden. Die Kosten werden hier auf 10 000 bis 11 000 Euro geschätzt.