Bürgermeister Markus Huber und die künftige Kämmerin Anja Braun zeigen den Tresor im Rathaus. Foto: Cools Foto: Schwarzwälder-Bote

Neuzugang: Anja Braun tritt die Nachfolge von Kämmerer Bernd Heinzelmann an / Sanfter Übergang

Von der Praktikantin zur neuen Kämmerin – Anja Braun aus Schopfloch ist erst 24 Jahre alt, konnte in Dornhan aber als Praktikantin im Rahmen ihres Studiums jede Menge Erfahrung sammeln und mit ihrer Art überzeugen.

Dornhan. "Manch einer wird bestimmt sagen, es ist ein Risiko", ist Bürgermeister Markus Huber schon auf Unkenrufe gefasst. Schließlich ist seine neue Kämmerin nicht nur recht jung, sondern wird auch direkt von der Hochschule kommen. Er selbst ist von der neuen Personalie zu 100 Prozent überzeugt und hat zudem die Rückendeckung des Gemeinderats.

Anja Braun ist für die Mitarbeiter der Stadt kein neues Gesicht. Seit etwas mehr als drei Monaten absolviert sie ein Praktikum bei der Stadt im Rahmen ihres "Public Management"-Studiums an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl. Zuvor hat sie bereits als Verwaltungsfachangestellte beim Landratsamt in Freudenstadt gearbeitet. Erste Erfahrungen konnte sie vor Dornhan im Rathaus in ihrer Heimat Schopfloch sammeln.

Interesse früh signalisiert

Dass Dornhan für sie die richtige Station für den Berufsbeginn nach dem Studium ist, habe sie recht schnell geäußert, erinnert sich Huber. Das sei ihm im Hinterkopf geblieben, als es darum ging, eine Nachfolge für Kämmerer Bernd Heinzelmann zu finden. "Er hat uns glücklicherweise so verlassen, dass eine Vorplanung möglich war. Es ist schwer, einen Kämmerer zu finden", weiß der Bürgermeister. Dass Braun bereits in Sitzungen dabei war und die Mitarbeiter sowie das Haus kennt, sieht Huber als absoluten Vorteil. "Uns ist bewusst, dass es ein wenig an Erfahrung fehlt, aber es bleibt genug Zeit für die Einarbeitung", sagt er. So werde es keinen Bruch, sondern einen sanften Übergang geben.

"Studenten werden bei uns stark eingespannt", erklärt Huber, dass Braun schon einen guten Einblick in ihr Tätigkeitsfeld erhalten hat. Für ihn ist es schon seit einiger Zeit wichtig, jungen Menschen die Möglichkeit zu bieten, einen Einblick in den Verwaltungsalltag zu bekommen. Enttäuscht worden sei er dabei nicht – im Gegenteil. "Nur durch Kontakt kann man überzeugen", sagt er. Daher versteht er das Praktikanten oftmals entgegengebrachte Misstrauen nicht.

"Dass wir die Stelle jetzt mit Frau Braun besetzen können, ist eine Chance für beide Seiten", meint Huber. An anderer Stelle hatte Braun noch eine Zusage für den Posten als stellvertretende Kämmerin, doch sie traut sich gleich den großen Schritt zu. "In der Kämmerei fließen alle Bereiche zusammen, denn letztendlich geht’s immer ums Geld", weiß sie.

Neben dem Haushalt der Stadt, der Kasse und Liegenschaften wird sie sich auch um die Wirtschaftsförderung sowie Zweckverbände und die Eigenbetriebe der Stadt kümmern – ein breites Feld. "Da kann man sich nicht einfach hinter Zahlen verstecken", weiß Huber.

Einstieg im März

Im letzten Semester hat sie sich nun für "Wirtschaft und Finanzen" als Vertiefungsstudium entschieden. Während Heinzelmann noch etwa einen Monat die Übergabe vorbereitet, macht Braun ihr Studium fertig, um im März vollamtlich einzusteigen. Bislang ist sie noch geringfügig beschäftigt, aber bereits in jeder freien Minute im Rathaus, um mitzuarbeiten.

Ein weiterer großer Pluspunkt der neuen Kraft ist zudem, dass sie sich mit der Doppik, auf die Dornhan am 1. Januar 2019 umstellen will, dank ihres dann noch frischen Studienwissens bestens auskennt.