Martin Luther (Gerhard Ruoff, von rechts), Katharina von Bora (Christine von Wagner), der Magister (Tim Gühring) und der Scholar (Sarah Huonker) prosten den Gästen zu. Foto: Huß Foto: Schwarzwälder-Bote

Luthermahl: Überraschungsmenü gepaart mit Szenenspiel

Dornhan-Bettenhausen/Sulz-Hopfau/Dürrenmettstetten. Die Gesamtkirchengemeinde Hopfau/Dürrenmettstetten hatte anlässlich des Reformationsjahres zum "Luthermahl" in die Adlerstube nach Bettenhausen eingeladen.

Die Gäste erlebten eine spannende Zeitreise zurück ins 16. Jahrhundert und genossen ein Vier-Gänge-Überraschungsmenü gepaart mit einem Szenenspiel von Martin Luther und seinen Gefährten.

Der Reformator Martin Luther (Gerhard Ruoff) und seine Frau Katharina von Bora (Christine von Wagner) lebten vor 500 Jahren im "Schwarzen Kloster" in Wittenberg. Leidenschaftliche, Disputationen über die Themen der Zeit waren üblich bei Tisch, an denen an diesem Abend auch der Theologe Johannes Brenz (Martin Benzing), der Universalgelehrte Philipp Melanchthon (Thaddäus von Wagner), der Scholar (Sarah Huonker) und der Magister (Tim Gühring) teilnahmen.

Katharina von Bora hatte sich seinerzeit Martin Luther als Ehemann ausgesucht. Emanzipiert, zupackend und engagiert leitete sie dann den Hausstand ihres Mannes. So braute sie selbst Bier, was den Reformator zu dem bekannten Zitat "Iss was gar ist, trink was klar ist, red, was wahr ist!" verleitete. Auch sonst lobte Luther sie für ihre Fähigkeiten und Mut und nannte sie liebevoll und gerne "meinen Herrn Käthe".

Über 50 Gäste saßen an langen Tischen und ließen sich das äußerst schmackhafte Essen, das Gastgeberin Katharina auftischen ließ, munden. Der Wirt der Adlerstube, Tobias Pfau, brachte eine Hochzeitssuppe, Blattsalat mit Ziegenkäse im Speckmantel aus der Küche. Die Hauptspeise offenbarte sich als ein deftiger Schweinebraten mit Semmelknödel, Bayrisch Kraut und Rosenkohl. Und der süße Nachtisch, ein Ofenschlupfer mit Äpfeln und Rosinen auf Vanillesoße ließ das Herz höher schlagen.

Die historisch gewandeten Zeitgenossen bekamen reichlich Beifall für die angeregten und amüsanten Tischgespräche wie zu Luthers Zeiten. Pfarrer Wolfgang Müller dankte der Schauspielgruppe für die anschauliche Darstellung und überreichte jedem Darsteller ein kleines Geschenk. Der speziell für die Reformation gebraute Gerstensaft durfte jeder Besucher in Flaschenform mit nach Hause nehmen.