Windkraft: Landratsamt muss entscheiden / EnBW wartet ab

Die von der EnBW beantragte Windkraftanlage auf dem "Kalten Feld" hat das Landratsamt bereits genehmigt. Für zwei weitere Anlagen des Energieunternehmens auf Sulzer Gemarkung ist noch keine Entscheidung gefallen.

Sulz/Dornhan. Wie berichtet, liegen zwei Gutachten vor. Das von der EnBW kommt zu dem Ergebnis, dass von ihren Windenergieanlagen keine bedrängende Wirkung für die Bewohner vom Brachfeld und von der Reinau ausgeht. Das Gegengutachten der Stadt widerspricht dem. Der Gemeinderat hat denn auch das gemeindliche Einvernehmen für beide Anlagen auf Sulzer Gemarkung versagt. Jetzt liegt es am Landratsamt Rottweil, zu entscheiden. "Wir warten ab", teilt EnBW-Sprecher Ulrich Stark auf Anfrage unserer Zeitung mit. Er machte deutlich, dass es unter anderem aus Kostengründen sinnvoll wäre, alle drei Anlagen gemeinsam zu errichten. Der Zeitfaktor spiele auch eine Rolle. Auf dem Dornhaner Standort müssten Bäume gefällt werden. Alles, was mit Holzeinschlag zu tun habe, müsse aus Naturschutzgründen bis zum 28. Februar abgeschlossen sein.

Bis dahin dürfte es vom Landratsamt aber keine Stellungnahme geben. Hermann Kopp, Erster Landesbeamte und Stellvertreter des Landrats, erwägt, ein drittes Gutachten durch einen unabhängigen Sachverständigen in Auftrag zu geben. Dies könne jedoch nur eine Entscheidungshilfe sein. Wie bei einer möglichen Klage das Gericht urteilen würde, kann Kopp kaum einschätzen.

In Dornhan gibt es weitere Interessenten für Windkraft. Bei der Sitzung am Montag (Beginn 19 Uhr) müssen sich die Stadträte mit der Errichtung und dem Betrieb von zwei Windenergieanlagen mit je 159 Metern Naben- und knapp 230 Metern Gesamthöhe beschäftigen. Dazu gibt es eine Tischvorlage. Antragsteller sei nicht die EnBW, erklärt Stark.