Fleißig in der Küche: Manfred Rochau, Markus Maier, Florian Rochau, Monika und Michael Schaupp (von links) Foto: Vollmer Foto: Schwarzwälder-Bote

Florian Rochau und sein Team stehen im Gemeindehaus am Herd und verköstigen die Fürnsaler

Von Hanni Vollmer

Dornhan-Fürnsal. Das Pfarrhaus in Fürnsal war am Sonntag verwaist und die blieb Küche kalt, denn erneut stand Florian Rochau am Herd der Küche des Gemeindehauses. Zusammen mit Monika und Michael Schaupp, Markus Maier und seinen Eltern Carola und Manfred Rochau, die extra aus Biberach angereist waren, bekochte er rund 100 Fürnsaler Gäste in vier Generationen.

Damit die Kanzel nicht auch verwaist ist, übernahm Dekan in Rente Claus-Dieter Stoll den Gottesdienst. Er freute sich, seine ehemaligen Kirchengemeindemitglieder begrüßen zu können. Die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Annette Burkhardt, bedankte sich herzlich für sein Kommen. Im Gemeindehaus begrüßte dann Pfarrer Rochau seine Fürnsaler. Eine Schürze hatte sich der Pfarrer bereits am Samstag umgebunden und sich mit seinen Beiköchen an die Arbeit gemacht. Trotz reger Betriebsamkeit herrschte blendende Stimmung. Immerhin mussten 21 Kilogramm Fleisch mit Zwiebeln, Knoblauch, Speck zu Geschnetzeltem angebraten und die Beilagen wie Spätzle und Blattsalat ebenfalls frisch und schmackhaft zubereitet werden. Ganz zu schweigen von der leckeren schwäbischen Kartoffelsuppe. Alles lief wie am Schnürchen bei dem mittlerweile gut eingespielten Team. Tatkräftig und engagiert unterstützt wurde das Küchenteam von Mitgliedern des Kirchengemeinderates und weiteren Helfern aus der Kirchengemeinde. Als Heer dienstbarer Geister sorgten sie am Samstag für schön hergerichtete Räume und Tische und am Sonntag dafür, dass das Essen heiß und pünktlich serviert wurde. An den Tischen ging es lustig und gesprächig zu.

Der Pfarrer hatte mal wieder das Dorfleben und das Miteinander aktiviert. Die von Rochau als Überraschung angekündigte Dessertkreation war eine köstliche Spekulatius-Tiramisu. Auf die Frage, seit wann er denn ein Faible für gutes Essen und die Kochkunst entwickelt habe, antwortete er, dass seine Patentante Kinderkochkurse gegeben habe und ihn dazu immer mitgenommen hätte. Während seiner Studienzeit wohnte er mit ein paar Kommilitonen in einer WG, da wurde abwechselnd gekocht, jeder war einmal in der Woche dran. Schon während des Studiums gab es keine Fertiggerichte und keine Tiefkühlpizza. Und jetzt im Freundeskreis ist er auch sehr oft als Koch tätig. Der Theologe und Gourmet kreiert immer mal wieder etwas anderes, probiert aus, am liebsten mit frischen Zutaten, alles selbst gemacht. Vom Angelverein Fürnsal lässt er sich gerne von ehemaligen Konfirmanden, die im Verein tätig sind, ab und zu frisch geangelte Forellen bringen. Die Gäste freuten sich, dass sie für einen guten Zweck schlemmen konnten, denn die Einnahmen fließen in die notwendig gewordene Renovierung der Gemeindehausküche.