Haushaltseinbringung: Weitgehend abgestimmter Entwurf betont zukunftsorientierte Investitionen

Ohne Griff in die Rücklage wird Dornhan den Haushalt 2016 nicht stemmen können. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen weist der am Montag eingebrachte Haushaltsentwurf eine Zuführung zum Vermögenshaushalt von gut einer Million Euro aus.

Von Bodo Schnekenburger

Dornhan. Der Schuldenabbau der vergangenen Jahre macht sich bemerkbar. Der Schuldendienst ist gesunken: Für Zinsen werden noch rund 80 000 fällig, vor zwölf Jahren waren es noch 270 000 Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung rutscht im laufenden Jahr unter 400 Euro. Dass die Stadt die Aufnahme eines Null-Zins-Kredit über 200 000 Euro für 2016 für den möglichen Kauf eines Flüchtlingshauses vorsieht, widerspricht dieser Politik nicht. Diese Variante soll vielmehr dazu beitragen, Geld in der Rücklage und die Kommune damit handlungsfähig zu halten. Das Kreditvolumen sinkt laut Plan dennoch auf dann 2,3 Millionen Euro. Bei Beibehaltung der Tilgung werde man in sieben Jahren schuldenfrei sein, rechnet Bürgermeister Markus Huber vor.

Bis dahin kann freilich noch viel passieren. Und von den unerwartet guten Rahmenbedingungen der jüngsten Vergangenheit kann man nicht ausgehen. Der Entwurf des Haushalts – der bereits als "weitgehend abgestimmt" gelten darf, weil die Anmeldungen der Fachämter, der Ortschafts- und Bezirksbeiratsgremien, der Ausschüsse und die Ergebnisse aus der Klausurtagung des Gemeinderats eingearbeitet sind – trägt dem Rechnung.

Auf der Zuweisungsseite muss man wegen des außerordentlich guten Ergebnisses von 2014 im kommenden Jahr Abstriche machen. Auch der Aufstieg ins Mittelfeld bei der Steuerkraft im Landkreis kostet Einnahmen. Auf der Ausgabenseite macht sich das in absoluten Zahlen auch bemerkbar: Die Anhebung der Kreisumlage um 2,5 Prozentpunkte kostet die Stadt 285 000 Euro, rund 175 000 Euro mehr fließen für den Finanzausgleich ab. In Summe stehen dem Haushalt 2016 rund 600 000 Euro weniger aus Steuern und allgemeinen Finanzzuweisungen als noch 2014 zur Verfügung.

Auf der anderen Seite gibt es absehbar steigende Personalkosten. Die Sanierungsgebiete in Dornhan und Marschalkenzimmern kosten, ein großer Batzen ist an den Abwasserzweckverband Unteres Glatttal fällig: Im Vermögenshaushalt würden "diese Mittel vorrangig für Pflichtaufgaben oder bereits in die Wege geleitete Maßnahmen eingesetzt." Der Planentwurf sieht eine Rücklagen-Entnahme in Höhe von rund 460 000 Euro vor. "Aber mit diesen Planungen und Baumaßnahmen wird unsere Stadt zielgerichtet weiterentwickelt und ist dieses Geld zukunftsorientiert angelegt", so Huber, der auch darauf hinweist, dass mit Blick auf die Realisierung weiterer Vorhaben in Zukunft die tatsächliche Entnahme geringer gehalten werden soll.