In Eigeninitiative wird der Weg um den ehemaligen Stausee in Bettenhausen herum für Radler befahrbar gemacht. Von links: Stefan Alt, Patrick Bloch, Tim Hinger (im Bagger), Matthias Bronner, Joshua Beuter, Evelyn und Luca Bronner Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Quellen in Rohre gefasst und tonnenweise Schotter aufgetragen / Eigentlicher Ausbau folgt noch

Von Marzell Steinmetz

Dornhan-Bettenhausen. Bis der durchgehende Glatttal-Radweg gebaut wird, kann es noch etwas dauern. Leinstetter und Bettenhauser sind deshalb selber initiativ geworden.

Es ist schon länger angedacht, den Radweg am Wasserkraftwerk der EnBW vorbei zu führen. Bis vor Kurzem war es nur ein Grasweg, der schwer mit Fahrrädern zu bewältigen war. Die Kinder mussten deswegen an der viel befahrenen Landesstraße entlang radeln. "Uns Eltern ist das zu gefährlich", sagte Matthias Bronner. Er gehört zu den Helfern, die in der vergangenen Woche den Weg um den ehemaligen Stausee herum für Radfahrer herrichteten.

Diese Idee ist in der "Bürgerwerkstatt" Leinstetten entstanden – und auf Resonanz gestoßen. Patrick Bloch hat die "Bauleitung" übernommen. Am Donnerstag begannen die freiwilligen Helfer mit den Arbeiten. Der Weg am Waldrand entlang ist zwar idyllisch, aber zum Teil sehr uneben und wird von Quellbächen gequert. Sechs davon seien in Rohre gefasst worden, erklärte Bloch. Von Leinstetten her wurde begonnen, den Weg einzuschottern. Auf sechs Lastwagen sind rund 50 Tonnen Schotter angeliefert worden.

Der Dornhaner Bauhof und einige Firmen, die Maschinen, unter anderem einen Minibagger, bereitstellten, unterstützen die Aktion, an der sich gut ein Dutzend Helfer beteiligte. Für Verpflegung war auch gesorgt. Evelyn Bronner brachte für die arbeitenden Männer am Freitagnachmittag Eis mit – und das war an dem warmen Nachmittag sehr willkommen. Bürgermeister Markus Huber begrüßt die Aktion in Bettenhausen. Die EnBW habe Flächen zur Verfügung gestellt, aber, so Huber, "wir müssen noch die Regularien festlegen".

Der Weg, der jetzt in Eigenleistung in Bettenhausen provisorisch angelegt wurde, ist ein Teilstück des geplanten Glatttalradwegs. Insgesamt sind vier Bauabschnitte vorgesehen.

Auf den Abschnitten drei und vier von Bettenhausen nach Hopfau und von dort weiter nach Glatt können bestehende Wege genutzt werden. Aufwendiger ist der Bauabschnitt eins von der Kreisgrenze Freudenstadt nach Leinstetten und die dritte Teilstrecke von Leinstetten nach Bettenhausen. "Da müssen wir neu bauen", teilte gestern auf Anfrage Matthias Mews, Planungsleiter im Baureferat des Regierungspräsidiums Freiburg, mit. Unter anderem muss die Glatt zweimal überquert werden. Zwei Radwegbrücken werden deshalb notwendig. Weil Eingriffe in die Natur vorgenommen werden, wird ein landschaftspflegerischer Begleitplan benötigt.

Wann mit dem Bau des schon seit vielen Jahren angedachten Glatttalradwegs begonnen wird, konnte Mews noch nicht sagen. Vor der Baugenehmigung müsse der Grunderwerb gesichert sein. Die Gesamtkosten für den Glatttalradweg auf einer Länge von 14 Kilometern seien mit zwei Millionen Euro veranschlagt.