In dieser Kurve soll das Regenrückhaltebecken gebaut werden. Foto: Schwarzwälder-Bote

Von Weiden her gelangt zuviel Schmutzwasser in den Surrenbach / Entsiegelung und Regenrückhaltebecken geplant

Von Marcella Danner

Dornhan. Wenn es stark regnet, gelangt von Weiden her auf dem Weg in die Aistaiger Kläranlage zu viel Schmutzwasser in den Surrenbach. Das ist wasserrechtlich nicht erlaubt, zumal der Bach in einem geschützten FFH-Bereich liegt. Weil sich die Förderrichtlinien ändern, muss die Stadt Dornhan jetzt aber schneller handeln als gedacht.

Mit heißer Nadel wird nun der Förderantrag gestrickt. Der Gemeinderat erteilte dem Ingenieurbüro ISW am Montagabend den Auftrag, die Planung umzusetzen und zur Förderung anzumelden. Bis zum 1. Oktober muss er gestellt sein, danach verschlechtern sich die Konditionen.

Zunächst stellte Günther Eisele vom Planungsbüro die Variante vor, für die man sich entschieden hat. Es gibt eine Kombilösung mit Entsiegelung und Regenrückhaltebecken.

Marschalkenzimmern und Hochmössingen leiten ihr Oberflächenwasser ebenfalls in die Aistaiger Kläranlage ein. Die beiden Orte haben ihre Hausaufgaben bereits erledigt. In Weiden allerdings muss noch etwas getan werden. Die Überlaufmenge am bereits bestehenden Regenüberlauf muss deutlich reduziert werden. Denn was bei Starkregen daran vorbeischwappt, wird lediglich durch eine Art Rechen geleitet und gelangt dann, noch zu stark verschmutzt, in den Surrenbach. Das Gewässer liegt im Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebiet, das als besonders schützenswert ausgewiesen ist. Deshalb ist die Lösung des Problems eine Pflichtaufgabe für die Stadt, erklärte Bürgermeister Markus Huber.

Günther Eisele schlägt eine Kombination aus Entsieglung und Regenrückhaltebecken vor. Er ist davon überzeugt, dass die Hausbesitzer für solche Maßnahmen zugänglich sind. Schließlich wirkt sich eine Reduzierung der Versiegelung positiv auf die Abwassergebühren aus. 15 000 Quadratmeter Fläche (an die 75 Häuser) ließen sich abkoppeln. Am besten ließe sich das über die Dachflächen regeln. Das Oberflächenwasser könne beispielsweise in Flächenversickerung oder Retentionsraumversickerung (etwa in einen Teich oder eine Mulde) geleitet werden.

Dazu würde in der 180-Grad-Kurve zwischen Weiden und Aistaig ein kleineres Regenrückhaltebecken, das 660 Kubikmeter Wasser fasst, gebaut.

Insgesamt entstehen bei dieser Kombilösung Kosten in Höhe von rund einer Million Euro. Förderfähig wären gut 70 Prozent. An die 300 000 Euro müsste Dornhan also selbst aufbringen.

Sollten die Fördermittel bewilligt werden, muss die Maßnahme innerhalb von drei Jahren begonnen werden. Nach Aussage des Landratsamts wäre Dornhan dann mit der Fertigstellung des Regenrückhaltebeckens im Zitzmannsbrunnenbachtal wieder auf einem guten wasserrechtlichen Stand. Es sei in den kommenden Jahren dann nicht mehr mit größeren Maßnahmen im Stadtgebiet zu rechnen.

Wenn das Regenrückhaltebecken zwischen Weiden und Aistaig gebaut würde, wäre über einen längeren Zeitraum mit Verkehrseinschränkungen zu rechnen.