Ob mit Schotter oder Asphalt – bei der Flurneuordnung werden viele neue Wege geschaffen. (Symbolfoto) Foto: Schwarzwälder-Bote

Wege- und Gewässerplan vom Dornhaner Gemeinderat abgesegnet. Verfahren ist ein langwieriger Prozess.

Dornhan - Die Flurneuordnung auf Dornhaner Gemarkung geht in die nächste Runde. Otto Epp vom Flurneuordnungs- und Vermessungsamt des Landkreises präsentierte im Gemeinderat den Wege- und Gewässerplan, der nun ins Genehmigungsverfahren geht.

So eine Flurneuordnung ist ein langwieriger Prozess. Bereits 2006, erinnerte Bürgermeister Markus Huber, wurde mit den Ortsobmännern der Landwirtschaft gesprochen. Drei Jahre später bekam Dornhan dann das Flurneuordnungsgebiet. Im Februar vergangenen Jahres wurde der erste Entwurf der Öffentlichkeit vorgestellt (wir berichteten ausführlich). Jetzt wird er mit wenigen kleineren Änderungen für die Genehmigung vorbereitet.

Einige Veränderungen sind dem Umweltschutz geschuldet, erklärte Otto Epp im Gremium. Ameisenhügel, Feldlerchen und artenreiche Wiese gelte es zu schützen. Eine Kalktuffterrasse sorgt bei einer Walderschließung im Brandecker Tal gar für eine zehn Meter lange Lücke im Weg.

Der Plan sieht viele neue Pfade vor, es werden im Gegenzug allerdings auch Trassen stillgelegt. Alles in allem bleibe man wohl unter drei Prozent beim Flächenabzug.

Einvernehmlich sei der Plan zustande gekommen, betonte Bürgermeister Huber. Kommune, Teilnehmergemeinschaft und Landratsamt hätten sich über alle Punkte geeinigt.

Speziell die Abmarkung auf fünf Meter Breite sei der Stadt und den Landwirten ein Anliegen gewesen, sodass zwischen Wegen und Feldern noch ein wenig Abstand bleibt.

Die kalkulatorischen Gesamtkosten für das umfangreiche Unterfangen liegen bei etwa 3,6 Millionen Euro – inklusive der Ausgleich- und Pflegemaßnahmen. Auf die Stadt Dornhan entfallen gut 400.000 Euro.

Otto Epp zeigte den weiteren Verlauf des Verfahrens auf: Zum nun vom Gemeinderat abgesegneten Plan wird man im Flurneuordnungsamt einen Erläuterungsbericht hinzufügen. Dann wird das Ganze zur Begutachtung dem Landesamt vorgelegt. Dessen Mitarbeiter kommen vor Ort und unterziehen die Planung einer fachtechnischen Prüfung. Zur Umweltverträglichkeitsprüfung wird der Wege- und Gewässerplan öffentlich ausgelegt. Jeder Bürger kann hier seine Bedenken anmelden. Der nächste große Termin vereint die Träger aller öffentlichen Belange – in diesem Fall sind es an die 80, da die Planung mit Betzweiler-Wälde bis in den Landkreis Freudenstadt hinüberreicht. Im Juli will Otto Epp die Planung dem Landesamt zur Genehmigung vorlegen. Bis November könnte diese vorliegen, sodass die Maßnahme im Dezember ins Rankingverfahren für die Umsetzung kommt.

Und wenn alles gut geht, könne im Frühjahr 2016 mit dem ersten Bauabschnitt (westlich und nördlich von der Straße zwischen Marschalkenzimmern und Dornhan) begonnen werden. Der zweite Abschnitt auf der gegenüberliegenden Seite wird aus Gründen der Kostensplittung auf zwei Jahre erst 2017 in Angriff genommen.

Eine Besitzzuweisung soll rund drei Jahre nach Fertigstellung der Fluorneuordnungsmaßnahme erfolgen.

Weitere Informationen: www.landkreis-rottweil.de – hier weiter unter Landratsamt, Ämter & Organigramm, Flurneuordnungs- und Vermessungsamt