Gruppenbild mit vielen Siegern: Den Stadtlauf nehmen die gut 60 großen und kleinen Teilnehmer dennoch als sportliche Herausforderung. Fotos: Schnekenburger Foto: Schwarzwälder-Bote

Nach siebenjähriger Pause wird beim Dornhaner Stadtfest das Miteinander besonders groß geschrieben

Dornhan (bos). Das Fazit ist positiv: Die Idee, das Stadtfest am Denkmalsplatz in einer großen Gemeinschaftsleistung der Vereine in Zusammenarbeit mit der Stadt zu stemmen, ist aufgegangen. Wenn Hartwig Joosts Stimme durch die Lautsprecher ertönt, gibt es entweder eine Pause, eine Änderung, eine Zugabe, oder es folgt der neue Programmpunkt. Änderungen gibt es wenige beim ersten Dornhaner Stadtfest seit sieben Jahren. Die Planung hat sich bewährt, die Konzeption auch. Sogar das Wetter spielt – fast immer – mit. Es regnet exakt nur dann stark ab, wenn ohnehin nicht viel los ist. Ob das Akustik-Duo "KÖ 2" am Samstagnachmittag nach dem Platzregen, der sich der Siegerehrung für den Stadtlauf anschließt, eine Viertelstunde früher oder später anfängt, spielt nun wirklich auch keine Rolle. Denn die Stimmung ist gut. Und das hat gute Gründe.

Es gibt ein zentrales Zelt überschaubarer Größe. Das lässt Platz für einige Bänke im Freien. Sollte es regnen, rücken die Besucher im Zelt ein wenig zusammen, das Getränk kann man auch ambulant in den Arkaden des Rathauses oder unter den kleinen Vordächern der Getränkestände regensicher weitertrinken. So bleibt der ganze Festplatz überschaubar – und die Stadtmitte gibt ihre Ansichten als Kulisse gewissermaßen kostenlos dazu: Das Dornhaner Stadtfest ist ein Fest mitten in der Stadt.

Und es ruht auf vielen Schultern. Der Verein "Dornhan aktiv!" übernimmt die Organisation. Die angeschlossenen Vereine steuern Manpower bei. Das Konzept geht auf. Auch zu Hochzeiten, und obwohl bei der Essenvorbereitung und -ausgabe im Zelt unterschiedliche Vereine gleichzeitig eingeteilt sind, kommt nie der Eindruck von Stress auf. Helfer arbeiten Hand in Hand. Solche Stimmung überträgt sich – auf die kollegen und auf die Gäste. Unterdessen ist wieder Joost an der Reihe, erklärt, kündigt an. zum Beispiel "Old News", die Band, die am Samstagnachmittag beim Soundcheck im Vorfeld des Stadtlaufs fast schon ein Vorab-Konzert gegeben hat. Die Schramberger Formation hält am Abend, was sie versprochen hat. Druckvoller Rocksound, die Rhythmen scharf gespielt, die Vocals kraftvoll gesungen. Der Festplatz ist voll.

Apropos Stadtlauf: Den nehmen die Teilnehmer – es sind etwas mehr als 30 in der Kinder- und Jugendklasse, die ihre Kilometer-Runde ziemlich flott hinlegen, und 21 Erwachsene, deren Spitze nach rund 20 Minuten für die insgesamt fünfeinhalb Kilometer im Ziel einläuft – durchaus sportlich. Er ist nicht ohne Tücken. Kurz zuvor hat es ein wenig abgekühlt, doch als die Läufer auf dis Strecke gehen, ist davon nicht mehr viel übrig. Bürgermeister Markus Huber musste auch feststellen, dass sich in der dritten Runde die Wärme ganz ordentlich bemerkbar macht.

Am Sonntag ist erst einmal Gottesdienst angesagt. Eine große ökumenische Gemeinde findet sich auf dem Denkmalsplatz ein. Dann spielen die Gäste aus der Partnerstadt Pont-de-Vaux. Das Blasorchester hat Klassiker im Programm. Songs wie der Soundtrack zu "Skyfall" oder "Hit the Road, Jack" kommen beim Publikum bestens an. Über den Mittag ist Hochbetrieb. Am Nachmittag treten Kindergartenkinder und der Realschulchor auf. Noch einmal erinnert Joost daran, dass die Fachgeschäft ihren verkaufsoffenen Sonntag haben, und gerne kommen Besucher, anders herum, nach ihrem Einkaufsbummel zur Stärkung auch zum Stadtfest. Jetzt kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Die "Oldies" vom Musikverein Leinstetten läuten die letzte Runde ein, dann ist das Dornhaner Stadtfest Geschichte.