Hermann Kopp vom Landratsamt Rottweil (von links), Rudi Pfau, Sabine Heim und Bürgermeister Markus Huber sind von Bufdi Maximilian Wagner (vorne) begeistert. Foto: Cools Foto: Schwarzwälder-Bote

Bundesfreiwilligendienst: Maximilian Wagner unterstützt die Stadt und den Sportverein bei Projekten

Örtliches Gewächs, Fußballer und Multitalent – der 18-jährige Maximilian Wagner ist der erste junge Mann, der Bundesfreiwilligendienst bei der Stadt und dem TSF Dornhan absolviert. Und er wird nicht der letzte sein.

Dornhan. Kindergartenkinder betreuen, Unterrichtsvertretung bei Grundschülern und nebenher noch den Dornhaner Radtag organisieren – für einen 18-Jährigen, der erst seit kurzem sein Abitur in der Tasche hat, ist das schon ziemlich viel Verantwortung. Doch Wagner hat sie sich verdient.

Schließlich kennt er sich nirgendwo so gut aus wie im sportlichen Bereich. Auch mit Kindern und Jugendlichen geht er gern um, woraus der Wunsch nach einem Lehramtsstudium im Bereich Mathe und Sport kam. Den hat seine Stelle als Bundesfreiwilliger (Bufdi) bei der Stadt Dornhan und dem TSF nur noch bestärkt.

Und auch die Verantwortlichen im Rathaus sind begeistert davon, welchen Nutzen die zündende Idee des Sportvereins doch hatte. "André Hauger war daran maßgeblich beteiligt. Doch alleine hätte sich der Sportverein diese Stelle nicht leisten können", stellt der Vorsitzende des TSF, Rudi Pfau, klar.

Man nahm Kontakt mit der Stadt auf und stieß dort auf offene Ohren. Nach einem wahren "Papierkrieg" sei der Antrag auf eine Bufdi-Stelle im November 2014 gestellt worden. Die Bewilligung trudelte genau ein Jahr später ein.

Bewerbungen gab es dann einige, Wagner konnte sich durchsetzen. "Uns war klar, dass wir jemand Volljährigen möchten, auch aus Gründen der Aufsichtspflicht und des Jugendschutzes", erklärt Pfau. Maximilian Wagner sei beim TSF schon bekannt gewesen. Schließlich spielt er dort selbst in der A-Jugend und trainiert die B-Jugendlichen. "Als örtliches Gewächs, Fußballer und Multitalent war er die erste Wahl", meint Bürgermeister Markus Huber.

Kein Autoritätsproblem

Am 1. September 2016 ging es für den Abiturienten los. 38,5 Stunden pro Woche hat er seitdem mit Schülern, sportlichen Jugendlichen und Kindergartenkindern zu tun sowie mit kommunalen Aufgaben. Doch mit seiner gelassenen Art kommt Wagner besonders bei den Kindern gut an. Dass er dabei der Hahn im Korb ist, macht ihm nichts aus. "Anfangs wollten manche nicht hören, aber inzwischen kommen die Kinder von selbst auf mich zu und wir kicken oft zusammen draußen. So sollte es sein", findet der 18-Jährige.

Wenn er nicht im Kindergarten ist, leitet er Sport-AG’s an der Grund- und Realschule und übernimmt auch mal eine Unterrichtsstunde. Autoritätsprobleme gebe es dabei keine, meint er, obwohl er einige der Jugendlichen aus dem Verein kennt, mit manchen sogar schon zusammen gekickt hat. Die positive Rückmeldung, die er bekomme, bestärke ihn in seinem Tun.

Als künftiges kommunales Projekt stehe nun die Skateanlage in Dornhan an. Für diese habe man Teile aus Freudenstadt bekommen. Diese müssten nun zusammengeschraubt und die Konstruktion TÜV-tauglich gemacht werden. Wagner kennt die jugendlichen Skater gut, weiß aber auch: "Es gab keinen, der das in die Hand genommen hat. Deswegen kümmere ich mich darum. Ich skate selber gern. Diesen Monat geht es noch los", kündigt er an.

Eine weitere große kommunale Aufgabe ist der Radtag im Mai, der gemeinsam mit Loßburg organisiert wird. Wagner ist bei diesem Projekt federführend und wird von Hauptamtsleiterin Sabine Heim unterstützt. "Da geht es jetzt in die heiße Phase", meint sie. Auch im Bereich Flüchtlingssport sollte Wagner einen Kurs anbieten, doch die meisten Jugendlichen waren ohnehin schon beim TSF. Stattdessen werde es nun eine Schul-AG geben.

Im August endet sein Engagement als Bufdi. Seine Nachfolge ist bereits ausgeschrieben. "Maximilian war in dieser Hinsicht halt einfach ein Volltreffer", meint Pfau. Nun bleibe zu hoffen, dass sich auch sein Nachfolger als so ein Glücksfall entpuppe.