Der Haupteingang der Weidener Grundschule ist von der Nebenstraße her zugänglich – bislang eine Argument fürs Landratsamt, keine Tempo-30-Zone auf der Landesstraße zu genehmigen. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Tempo 30: Vorsitzender Rainer Faisst: Die Situation an der Schule wird für Kinder zunehmend gefährlich

Der Verein Eltern für Kinder in Weiden drängt mit Nachdruck auf einen sicheren Überweg zur Schule. Er will beim Landratsamt einen Antrag stellen, eine Tempo-30-Zone bei der Grundschule einzurichten.

Dornhan-Weiden. Die Situation an der Sulzer Straße (L 412) werde im Bereich der Schule für Kinder, Eltern und vor allem Ältere, die das Michaelishaus besuchen wollten, zunehmend "lebensgefährlich", stellt Vorsitzender Rainer Faisst fest. Alle Eltern, die östlich der L 412 wohnten, könnten ihre Kinder mit keinem guten Gewissen allein in die Schule und Kindergarten schicken. Unverständnis äußern er und Vorstandsmitglied Tina Vollmer darüber, dass Bürgermeister Markus Huber in einem Bericht in unserer Zeitung gesagt habe, der Verein sei "etwas ungeduldig". Faisst weist darauf hin, dass der Elternverein seit mehr als zehn Jahren eine sichere Überquerungsmöglichkeit an der Landesstraße fordere und damit Stadt sowie Landratsamt beschäftige. Daraus resultierten Ortsbegehungen und Verkehrsschauen – und nicht zuletzt der "volle Ordner", den Huber in dem Artikel ebenfalls erwähnte.

Zu einem Ergebnis hat das alles aber nicht geführt: Querungshilfen seien baulich nicht möglich, der Zebrastreifen sei wegen der zu geringen Anzahl von Fußgängern wiederholt abgelehnt worden. Obwohl, so Faisst, die Anzahl der für den Fußgängerübergang notwendigen Kraftfahrzeuge mit bis zu 400 in der Stunde während der Stoßzeiten weit übertroffen werde.

Der Elternverein sah mit dem Gesetz zur Änderung der Straßenverkehrsordnung eine Chance, Tempo 30 auf der Landesstraße bei der Schule auszuweisen und stellte Ende Juli 2016 auch eine entsprechende Anfrage im Gemeinderat. Während aber im Nachbarort Hochmössingen die Verkehrsberuhigung an der Schule laut Zeitungsbericht beschlossene Sache sei, habe die Stadt für Weiden "noch nicht einmal einen offiziellen Antrag gestellt". Faisst: "Überhaupt scheint bei den Amtskollegen in Oberndorf und Sulz die Einschätzung von Tempo 30 eine andere zu sein als die von Herrn Huber." Der Vorsitzende bezieht sich damit auf die ablehnende Haltung des Bürgermeisters, in den Wohnstraßen flächendeckend Tempo 30 einzuführen.

Der Verein favorisiert eigentlich eine Fußgängerampel an der Schule. Eine Geschwindigkeitsreduzierung sei nur eine Möglichkeit für einen sichereren Schulweg. Am fehlenden Geld würde die Ampel nicht scheitern. "Wir würden sie mitfinanzieren und 3000 Euro zuschießen", versichert Faisst. Der Elternverein bezahlt auch die Schilder "Freiwillig Tempo 30", die auf städtischem Grund aufgestellt werden sollen. Rainer Faisst würde sich freuen, wenn die Stadt außerdem Schülerlotsen zum Schuljahresanfang einsetzen würde. In einem Schreiben nach der Bürgerversammlung in Weiden vor zwei Jahren sei dies in Aussicht gestellt worden.

Tina Vollmer hat sich informiert, dass der Verein einen Antrag zu Tempo 30 im Schulbereich stellen kann. Sie wird ihn mit Begründung formulieren und Ende August beim Landratsamt einreichen. Falls die Straßenverkehrsbehörde ihn ablehne, könne Widerspruch eingelegt werden. Rainer Faisst betont: "Wir wollen eine Lösung – definitiv."