Begeisterte Kinder erleben das höfische Leben des Mittelalters

Von Ingrid Vögele

Dornhan. Einmal Ritter oder Burgfräulein sein – für 26 Kinder erfüllte sich dieser Traum, denn sie nahmen an der gleichnamigen Freizeit der katholischen Kirchengemeinde teil.

Ein richtiger Ritter braucht zuerst einmal einen Namen, der im Wappen verewigt ist. Eine richtige papierne Wappenwand ziert derzeit den "Burgspeisesaal". Moderne Adlige und Geschlechter sind zu finden wie "Amelie, die Hüpfige, von Burg Krone" oder "Moritz, der Kirschenesser, von der Pflaumenburg." Gleiche Geschlechter tragen die gleiche Rüstung, also wurden T-Shirts in Batik-Technik eingefärbt. Begeistert erzählten die jungen Ritter, wie sie ihre Helme mit Visier hergestellt hatten.

Gar anmutig präsentierten die Burgfräulein ihren Hennin, eine spitz zulaufende Kopfbedeckung mit Schleier, Bändern und "Edelsteinen". Die Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren lebten ganz in ihrer adligen Welt. Schmierige Finger zu bekommen machte nichts aus, denn man töpferte ja sein eigenes Essgeschirr. Teller, Becher und Kerzenleuchter entstanden unter fachkundiger Anleitung in Bandkeramik und warteten bald auf ihren Brand. Mit Feuereifer waren alle bei der Sache.

Eine Wanderung hatte unter dem Motto "Burgenbau" gestanden. Die waren im Garten von Paul Dieterle entstanden und dort wurde natürlich auch nach einem Schatz gesucht. Sogar Einblicke in das höfische Leben mit Gesang und Tanz konnten die Nachwuchsadligen nehmen. Mit "Tourdion" bringt ein mittelalterlicher Schreittanz am Abschlusstag die Eltern zum Staunen, genauso der Chor mit seiner Ballade vom Ritter Giesbert und der Dame Brunhild. Man wurde nicht müde, alles zu zeigen und ganz genau zu erklären. Soviel Freude am Tun machte auch müde. Manche legten eine Lesepause ein mit entsprechender Literatur. Natürlich kam auch das Spielen nicht zu kurz, ganz individuell und traditionell.

Das gemeinsame Mittagessen mit Spaghetti Bolognese katapultierte ganz schnell wieder zurück in die Neuzeit. Die Freizeit-Woche stand unter der Leitung von Christina Gross mit Unterstützung von Susanne Eberhardt und sechs weiteren Mitarbeiterinnen, sowie dem Küchenteam.