Coole Schüler: Sie tragen zum Auszug aus ihrer Schule einen Rap vor. Fotos: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Abschiedsfeier: Die Erinnerungen bleiben / Künftig vier Klassen in Weiden

Die Koffer sind gepackt. Schulleiterin Sonja Gfrörer übergab gestern bei der Abschiedsfeier im Saal unter der Kirche Bürgermeister Markus Huber den (symbolischen) Schlüssel der Schule in Marschalkenzimmern.

Dornhan-Marschalkenzimmern. Die Kinder werden im kommenden Schuljahr die Grundschule in Weiden besuchen. Vier Klassen werden dort unter einem Dach sein, sagte Bürgermeister Huber. 1997 seien es in Marschalkenzimmern 33 Schüler gewesen, zuletzt nur noch 18, zeigte er die Entwicklung auf, die zu dem Zusammenschluss führte. Vor zwei Jahren fand zur Aufgabe des Schulstandorts eine Informationsveranstaltung für die Eltern statt. Der Gemeinderat beschloss daraufhin die Zusammenlegung der beiden Grundschulen in Weiden.

Die Weidener Schulleiterin Heidrun Fischer geht nun in den Ruhestand. Sonja Gfrörer wird die Leitung übernehmen. "Wir wissen die Schule in guten Händen", sagte Huber. Was mit dem Schulgebäude in Marschalkenzimmern passiert, ist offen. Ein Möglichkeit wäre, das Haus zum Wohnen zu nutzen, so Huber.

Ortsvorsteher Gerhard Röhner ist ebenfalls überzeugt, dass die Gesamtgrundschule gut funktioniert. Dass aber ein Schulstandort geschlossen wird, finde er "nicht so toll". Er hatte sich mit der Geschichte der Schule etwas näher befasst und trug so manche Anekdote vor. Die Zuhörer staunten nicht schlecht, als sie hörten, dass 1911, beim Bau des neuen Schulhauses, 191 Schüler in Marschalkenzimmern unterrichtet wurden. Sogar ein dritter Lehrer musste eingestellt werden. Von 1967 an besuchten die Oberklassen die Schule in Dornhan.

Es gelte jetzt, den Blick nach vorne zu richten, meinte Elternbeiratsvorsitzender Steffen Rapp. Mit Sorge sähen jedoch die Eltern, dass zunehmend wichtige Infrastruktur aus den Stadtteilen abwandere. Damit sterbe immer mehr Lebensqualität. Familien könne man somit nichts bieten.

Sonja Gfrörer hatte einen Karton voller Erinnerungen mitgebracht. Der bevorstehende Umzug habe bei den Schülern unterschiedliche Gefühle ausgelöst, berichtete sie. Die Schließung des Schulhauses, in dem viel Herzblut stecke, sei traurig. Das lachende Auge blicke aber auf die bevorstehende Zeit. So freut sich die Schulleiterin bereits auf den Schulgarten in Weiden oder den Pausenhof mit der Obstbaumwiese, der dem Bewegungsdrang der Kinder gerecht werde. Auch könne sie künftig die Schüler von der ersten bis zur vierten Klasse in ihrer Entwicklung beobachten und begleiten.

Lehrerin Ramona Haitzmann hatte mit den Kindern ein sehens- und hörenswertes Programm einstudiert. Sie sangen vom Umzugsstress, gaben ihrer Schulleiterin musikalisch gute Ratschläge und begeisterten am Schluss mit einem Rap die Besucher im Saal.