Zwischen Porsche und sozialer Arbeit pendeln die persönlichen Vorstellungen von Glück. Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder-Bote

ProChrist: Nahezu 400 Besucher füllen Dornhaner Stadthalle

Dornhan. Ein lebendiges, fröhliches und dennoch mit einer klaren Botschaft erfülltes Programm lockte zur Eröffnung der fünftägigen Veranstaltung "ProChrist live" Menschen aus der ganzen Region in die bis auf den letzten Platz gefüllten Stadthalle. Theologe Steffen Kern zog als Hauptredner in den Bann.

Der Besucherandrang beim ersten Abend, der unter dem Motto "Glück – Was macht wirklich froh" stand, übertraf alle Erwartungen. Die Stadthalle war voll besetzt, es mussten sogar noch Stühle nachgeholt werden.

Die Organisatoren mit Pfarrer Hansjörg Landenberger, Marianne Dölker-Gruhler und Wolfgang Lehrke strahlten angesichts des großen Publikumsinteresses genauso wie Katrin Pallesche und Bernhard Quast, die die vielen Gäste anhand von Zitaten deutscher Geistesgrößen und der aktuellen Glücksstudie in das abendliche Motto einführten. "Viele überraschende Glücks momente", wünschte das Moderatoren-Duo den Gästen, die zunächst zur Musik der Band der Freien evangelischen Kirchengemeinde ihre Seele baumeln lassen konnten.

Der vom Christusbund vorbereitete kurze Leinwand-Clip zeigte eine Umfrage zur Glücksempfindung: Jugendliche und junge Erwachsene stellten hier Liebe, Vertrauen, Treue und Freundschaft in den Vordergrund, während sich Kinder in der Rolle ihres Idols sahen und ein Senior sein eigenes Glück bei der Hilfe für Bedürftige beschrieb.

Nach einer vergnüglichen Sequenz aus Gene Kellys Musical "Singing in the Rain" machten Georg Steffens und Ole Dost von der evangelischen Kirchengemeinde in Peterzell in ihrem Sketch deutlich, warum es nichts bringe, dem Glück hinterherzujagen, und es an der Erfüllung bestimmter Wünsche festzumachen: Während der beliebte und erfolgreiche "Porschebesitzer" seine materiellen Werte als großes Glück schätze, erklärte der andere, weniger betuchte "Pechteufel" beharrlich, er habe noch nie Glück im Leben gehabt.

Die Symbiose aus Komik und Nachdenklichkeit nahm gefangen. Lustige Aussprüche, wie etwa Steffens Feststellung "Auch ein blindes Huhn findet mal ein Getreidesilo" ließen die Zuhörer bisweilen lauthals lachen.

Das Glück des Zufalls

Mit seinen Impulsen zum Thema stellte dann Steffen Kern, Journalist, Autor, Vorsitzender der Apis (Evangelischer Gemeinschaftsverband Württemberg) und Mitglied im Pro-Christ-Vorstand schnell unter Beweis, warum er als Redner so gefragt ist.

"Wie kann ich Frieden finden, für das was ich verursacht habe und nicht mehr ändern kann"? fragte er in die mucksmäuschenstille Menschenmenge. Viele machten Glück an der Erfüllung bestimmter Wünsche fest, so der Referent. Glück in der Gemeinschaft, das typische Glück des Zufalls, die Zufriedenheit und das stille Glück - Steffen Kern zeigte anhand von Auszügen aus der Bergpredigt, dass es keine Patentrezepte gibt. "Der Glaube ist nicht der spirituelle Ersatz, für die, die keinen Porsche haben". Die Zufriedenheit, aber auch den Frieden dürfe man als eine Basis des Glücks ansehen, beschrieb es Kern mit anschaulichen Worten und erhielt für seine Ausführungen begeisterten Beifall.

Heute Abend, ab 19.30 Uhr, heißt das Motto "Scheitern – wie stehe ich wieder auf". Als Gast will Illusionist "Mr. Joy", alias Carsten Strohäcker die Besucher mit seiner Show faszinieren.