Conchita Wurst singt, dass Atlantis lebt. Foto: Schwarzwälder-Bote

Einfallsreiches Programm der Prunksitzung / Dreifach Stadtgeschehen glossiert

Von Ingrid Vögele

Dornhan. "Jetzt ist’s soweit, jetzt ist Unterwasserzeit": Damit begrüßte Zunftmeister Jochen Schoch als Meeresgott Neptun die volle Halle der "Unterwasserwelt Atlantis von Dornhan", ganz besonders noch Dieter Kleinmann aus Stuttgart. Gemäß dem Motto "Atlantis" tummelten sich hier Fische, Seeräuber, Matrosen mit ihren Bräuten oder Meerjungfrauen, selbst der Elferrat war nicht wieder zu erkennen – mit Tauchern und Haifisch in seinen Reihen. Der Original-Lausertanz eröffnete das Programm. Mit einfallsreichen Choreografien, sportlichen Einlagen, Eleganz und Anmut beindruckten die Jung- und Teeniegarde sowohl bei ihren Gardemärschen als auch mit "Tief unten im Meer" schwimmenden "Dark Mermaids" in ihren Showtänzen. Als "Sprechendes Seegras" entbot Jens Burghardt allen seinen närrischen Gruß vor einem prächtigen Bühnenbild zur versunkenen Stadt Atlantis, das der künstlerischen Kreativität von Helga Martin und Sandra Groß zu verdanken ist. Schwere Glockenschläge und Dunkelheit empfing die Junglauser, die mit ihrem Showtanz "The Black Flag" begeisterten, bewegten sich doch im Schwarzlicht nur Leuchtstreifen in effektvollen Formen. Das Stadtgeschehen wurde gleich dreifach glossiert, aber immer aus anderer Sichtweise und mit anderen Missgeschicken und Fettnäpfchen. Da waren einmal die "Seherinnen vom Untergang" (Helga Martin und Petra Bohnet), die beim Angeln allerlei heraus fischten. Von falschen Ziegeln war die Rede oder vom Rauchmelder, der partout nicht seinen Geist aufgeben wollte. Die Voodoo Hexe Calypso (Heike Kretschmann) berichtete vom Dirigenten der Musikkapelle, dem das Wasser plötzlich bis zum Hals stand oder von der Vergesslichkeit als einer Dornhaner Krankheit, besonders der des Schultes, da er den Rathausschlüssel bei der Schlüsselübergabe vergessen hatte. Neptun (Hermann Graf) sah vom Turmfenster aus die Flutwelle auf Dornhans Altstadt zurollen, da im Schwimmbad jemand den Stöpsel gezogen hatte. Viel Gelächter begleitete das Missverständnis um den Laster mit Pflaster, da nur ein kleines Schächtelchen benötigt wurde. Und wie man Schwimmen lernt, zeigte sehr anschaulich die Männergarde in nicht gerade stromlinienförmiger Ringelmontur und Badehaube. Wo liegt nun genau Atlantis? "Die singenden Kaulquappen" der Altstadtjodler begaben sich mit ihrem Gummiboot auf die Suche vom Zitzmannsbrunnenbach hinaus ins offene Meer. Ein "Yellow Submarine" brachte sie vor Atlantis, wo sie erkannten "Wir lagen vor Atlantis und hatten die Pest an Bord", aber "Hurra, Atlantis lebt". Und aus Atlantis empor stieg Conchita Wurst mit ihren Nixen der Ranzengarde. Das begeisterte Publikum sah die Nixen emporsteigen und nahm Teil an derem Wasservergnügen. Ein eigenes Atlantis, die Anleitung wurde mitgeliefert, würde mit Dieter Kleinmann als Tourismusleiter die Tourismuszahlen steigern, wurde Bürgermeister Markus Huber empfohlen. Dieser wurde nach Übergabe des Narrenordens und der Zusage für 30 Liter Bier jetzt als kompetent erachtet. Weitere 30 Liter Bier kostete Huber das 30-er Schild, an eine fehlende 30-Zone erinnernd. Laut Moderator Schoch kamen nun "die Schönsten von Dornhan" namens "Just for Fun", die mit "Das Boot", einer Step-Aerobic für Matrosen, sehr gut ankam. Interessant war auch der Blick ins Badezimmer von Volker Mayer und Dominic Wössner. Was nackte Männer mit dem Handtuch so alles treiben! Mit dem Narrenlied beendete ein gemeinsames Finale ein grandioses vierstündiges Nonstopp-Programm.