Wasser: Entsiegelung von Bodenflächen in Weiden ist auf den Weg gebracht

Die Entsiegelung von Flächen in Weiden in Zusammenhang mit dem Bau eines Regenüberlaufbeckens hat der Gemeinderat nun auf den Weg gebracht.

Dornhan-Weiden. Bislang wird das Mischabwasser von Weiden über einen Regenüberlauf zur Kläranlage in Aistaig abgeleitet. Das Landratsamt Rottweil hatte bei der Erneuerung der wasserrechtlichen Erlaubnis verlangt, dass das Entlastungsverhalten des Überlaufs verbessert wird. Dieses Mischabwasser landet nämlich im Surrenbach, der ein FFH-Gebiet und ein Wasserschutzgebiet durchfließt. Um dies zu ändern, gab es unterschiedliche Vorschläge wie beispielsweise den Bau eines Regenüberlaufbeckens, eine umfangreiche Abkoppelung von Flächen vom Kanal und ein Verbreitern des Abwasserkanals.

Als am besten umsetzbar erwies sich eine Kombinationslösung: Dazu soll ein Rückhaltebecken mit einem Volumen von 660 Kubikmetern realisiert und eine Fläche von 15 000 Quadratmetern entsiegelt werden. Mit dem Rückhaltebecken wird ein Teil des Wassers zwischengespeichert und zeitversetzt zur Kläranlage abgeleitet, durch die Flächenentsiegelung soll die natürliche Versickerung genutzt und die Abwassermenge im Kanal verringert werden.

Die Idee dahinter ist, Dachflächen vom Mischwasserkanal abzukoppeln und dazu ein Förderprogramm aufzulegen. Dafür sollen Weidener Bürger umfassend beraten und betreut werden. Mit Hilfe dieser Kombilösung erhoffen sich die Verantwortlichen, dass der hydraulische und ökologische Stress an der Einleitungsstelle deutlich abnimmt. Künftig soll die Wassermenge um zwei Drittel auf etwa 2700 Kubikmeter pro Jahr sinken.

Möglichkeiten der Entsiegelung, die versiegelte Flächen ausgleichen soll und so dafür sorgt, dass Wasser wieder ins Erdreich gelangt, sind beispielsweise Kies- und Splittdecken oder Rasengittersteine auf Wegen, Holzroste auf Terrassen oder Rindenmulch auf Gartenwegen. Von der Entsiegelung sind in Weiden rund 80 Haushalte betroffen. Sie soll rund 150 000 Euro kosten. Es gibt eine Förderung vom Land.

Günther Eisele vom Neustetter Ingenieurbüro ISW, das das Projekt betreut, erklärte in der jüngsten Gemeinderatssitzung, dass sein Büro mit jedem betroffenen Grundstückseigentümer eine individuelle Planung erstellen wird.

Im Frühjahr soll es eine Bürgerversammlung geben, in der die Einwohner über die geplanten Vorhaben informiert werden sollen und auch die Möglichkeit erhalten, entsprechende Förderanträge mitzunehmen. Die Bauarbeiten sollen Anfang März beginn und bis Ende Juli dauern. Im Baustellenbereich wird es eine Ampel geben.