Die Kapelle des Musikvereins Marschalkenzimmern bietet ein vielfältiges Programm von alpenländischer Musik bis Rock- und Filmmusik. Fotos: Haubold Foto: Schwarzwälder-Bote

Veranstaltung: Gelungenes Jahreskonzert des MV Marschalkenzimmern / Gastkapelle aus Göllsdorf

Alpenländischer Sound, harter Rock und fetzige Filmmusiken: Der Musikverein Marschalkenzimmern veranstaltete sein 40. Jahreskonzert in der Mühlwieshalle.

Dornhan-Marschalkenzimmern. Eine abendfüllende, vielseitige Darbietung mit Bläsermusik boten die Musikvereine aus Marschalkenzimmern und Göllsdorf sowie die Jugendkapelle Marschalkenzimmern/Hopfau in der voll besetzten Mühlwieshalle. Den Auftakt bescherten der seit diesem Jahr die Jugendkapelle leitende Daniel Schrägle und seine jungen Musiker ganz treffend mit dem heiteren Marsch "A Good Start" aus der Feder von Luigi di Ghisallo. Mit kleinen, überraschenden, fast humoristischen Elementen glänzte der Nachwuchs dann beim fetzigen "Viva la Vida" von der Rockgruppe Coldplay.

Die beiden Moderatorinnen Michelle Sturm und Klara Bauer lieferten verbindende Worte zu den von Leinwandbildern untermalten Stücken. In Staunen gerieten viele Zuhörer angesichts der technisch anspruchsvollen Werke, die das Ensemble mit Bravour durchwanderte, wie etwa beim energiegeladenen Westernstück "Shackelford Bank". Zum Abschluss hatte der Nachwuchs mit dem Filmmusikklassiker "Mission Impossible" noch eine originelle Zugabe auf Lager.

Vorsitzender Martin Roth wies in seinen Grußworten darauf hin, dass der Verein seit seiner Gründungsversammlung im Jahr 1954 auf eine über 60 Jahre alte Geschichte zurückblicken kann. Als das aktive Blasorchester die festlich geschmückte Bühne füllte, übernahm Dirigent Andras Bori die Stabführung. Die gut 40 Musiker füllten die Halle mit ihrem bunten Melodienreigen und einer aparten Musikliteratur, die sichtlich Freude machte. Schon das erste Werk, die voluminöse Komposition "Bohemian Galopp" von Alfred Bösendorfer, offenbarte die tiefe Verbundenheit der Interpreten mit ihrer Musik. Zum keltischen Volksstück "Simple Gifts" aus der Bühnenproduktion "Lord of the Dance" zeigten vier Tänzerinnen von Susis Ballettstudio in Rottweil Stepptanz vom Feinsten. Tief in den alpenländischen Sound tauchten die Zuhörer beim "Alphorn Swing" von Günther Schromm. Mit Marcell Bori, Angela Österle und Anika Depfenhardt waren hier virtuose Alphornisten am Werk.

Zwei furchteinflößende Piraten bevölkerten die Bühne beim Filmhit "Pirates of the Caribbean", das mit einer allmählichen Steigerung der Lautstärke an Bord eines Piratenschiffs führte. Mitten ins Herz der noch jung Gebliebenen ging das in exzessiven Klangfarben präsentierte "Deep-Purple-Medley" mit den legendären Songs "Highway Star", "Smoke on the Water" und "Burn". Einen bestechenden Kontrast dazu bildete dann die lang geforderte Zugabe mit zunächst vergnüglich parodierter Marschmusik. Den temperamentvollen Radetzky-Marsch schien der Dirigent einfach nicht in den Griff zu kriegen – sehr zum Vergnügen der lauthals lachenden Gäste. Letztendlich klappte das Musikmedley zur Freude aller, und Andras Bori konnte den Zuhörern mit einer großen Bandbreite aus Militär-, Hochzeits-, Konzert- und Narrenmarschklängen die Welt der Marschmusik öffnen. Langer Applaus belohnte die monatelangen Vorbereitungen und Mühen der Musiker.

Im zweiten Teil des Abends ließ der Musikverein Göllsdorf unter Leitung von Gabor Fehervari spüren, dass die Kraft der Musik den vielen Gästen wirkliche Freude und viel Vergnügen bereiten kann. Vorsitzender Martin Roth und Florian Jauch vom Blasmusikverband Rottweil-Tuttlingen nutzten die Zeit vor der Pause, in der sich die Besucher bei den Leckereien der Beffendorfer Narrenzunft stärkten, um langjährige Mitglieder zu ehren. (wir berichten noch).