Die Kantorei behält bei jedem Stück die religiöse Betrachtung im Auge. Foto: Vollmer Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Dornhaner Kantorei lässt feierliche Kirchenkantaten von Johann Sebastian Bach erklingen

Dornhan. Von den 200 Kirchenkantaten, die von Johann Sebastian Bach erhalten sind, führte die Kantorei Dornhan die Kantate BWV 148 "Bringet dem Herrn Ehre seines Namens" unter der nuancierten Leitung von Kirchenmusikdirektor Reinhard Bauer auf. Mit den Gesangssolisten Christine Zeeb (Alt) und Tenor Tobias Haas sowie den Instrumentalisten Fynn Müller (Trompete), Katrin Hafner und Gudrun Hafner (Violine), Martin Hafner (Viola und Violine Solo), Frank Hafner (Violoncello), Gudrun Hilcker (Kontrabass) und Dorothea Eberhardt (Orgelpositiv) konnte die Kantorei eine beeindruckende musikalische Visitenkarte abgeben.

Die Kantate ist ein hohes Lob auf den Sabbat und möchte den Hörern den Besuch des Gottesdienstes als wahre Sabbatheiligung nahebringen, entgegen dem Evangeliumstext nach Matthäus 21, 14-17, in dem Jesus das Sabbatgebot gegenüber den Pharisäern und Schriftgelehrten in herausfordernder Weise in Frage stellt. Groß und ansprechend erklang der Eingangschor "Betet an den Herrn in heiligem Schmuck", fantastisch und tadellos unterstrichen von der Trompeten-Oberstimme zur Betonung der Präsenz Gottes in der Kirche. Auf sanfte Weise veredeln die Streicher den Grundton der festlichen Klänge zur Ehre Gottes.

Ein hoch virtuoses Violinsolo folgte der Arie zum Kirchgang "Ich eile, ich eile, die Lehren des Lebens zu hören und suche mit Freuden das heilige Haus", welche Tobias Haas in lyrischem Tenor interpretierte.

Im folgenden Rezitativ "So, wie der Hirsch nach frischem Wasser schreit" ließ Christine Zeeb ihre warme klare Alt-Stimme erklingen. Dabei wurde sie von den Streichern mit ansteigenden Akkorden begleitet bis hin zu den ruhigen Passagen des Beginns. Frisch und in raschen Tempi sang Zeeb die fröhliche Arie "Mund und Herze steht dir offen", sehr schön von den Streichern begleitet.

In seiner Predigt ging Pfarrer Landenberger auf den Text der Kantate ein, auf das gemeinsame frohe Singen zum Lobe des Höchsten. Nach der Predigt sang Tobias Haas das schlichte Secco-Rezitativ "Bleib auch, mein Gott, in mir". Es sind Gedanken auf dem Heimweg von der Kirche.

Beeindruckend ließ die Kantorei zum Schluss den schlichten vierstimmigen Choralsatz "Amen zu aller Stund" als Bitte für den Nachhauseweg erklingen.

Die Kantorei, Gesangssolisten und Instrumentalisten überzeugten bis zum letzten Einsatz. Den Inhalt der Kantate und ihre religiöse Betrachtung behielten sie dabei stets im Blick.