Bürgermeister Markus Huber (links) zeichnet die couragierten Bürger Nico Rebholz (von links), Seti Rochyati Knödler und Jens Wieczorek aus. Ein großes Dankeschön gibt es von Revierleiter Ullrich Effenberger. Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder-Bote

Gesellschaft: Ehrung von drei Bürgern in Dornhan / Entschlossenheit und Zivilcourage gezeigt und belohnt / Vorbild für Gesellschaft

Von Petra Haubold

Sie sind kurzerhand eingeschritten, um Schlimmeres zu verhindern: Drei Bürger wurden jetzt dafür geehrt, dass sie durch ihr Eingreifen bei einem Hausbrand in Marschalkenzimmern ein Menschenleben gerettet haben.

Dornhan. Zu einem besonderen Anlass hatten Bürgermeister Markus Huber und Ulrich Effenberger von der Polizeidienststelle in Oberndorf am Montagnachmittag drei Bürger ins Rathaus eingeladen. Bei den Gästen handelte es sich um Zeugen und Helfer, die sich am 24. März dieses Jahres durch eine besondere Rettungstat und Hilfeleistung ausgezeichnet haben.

Seti Rochyati Knödler sah am frühen Morgen aus einem Gebäude in der Burgstraße im Stadtteil Marschalkenzimmern eine Rauchsäule aufsteigen und hielt sofort einen Autofahrer an. Sie hatte signalisiert, dass Hilfe gebraucht wird. "Doch der erste Fahrer fuhr einfach weiter", wusste die Zeitungsausträgerin zu berichten. Nico Rebholz aus Dornhan, der zur selben Zeit nach Oberndorf zu seiner Arbeitsstelle fuhr, begriff sofort, dass Not am Mann war. Er hatte das Gestikulieren der Zeugin bemerkt und ebenfalls den Rauch gesehen. Sofort hielt er an und lief zur Haustür des brennenden Gebäudes. "Auf mein Klopfen folgte aber keine Reaktion, da bekam ich schon einen Schreck", erinnert sich Rebholz. Er rief die Feuerwehr und erkundigte sich in der gegenüberliegenden Bäckerei nach den Bewohnern. Als er erfuhr, dass das Haus bewohnt ist, verständigte er den Nachbarn Jens Wieczorek. Der zögerte keine Sekunde: "Zusammen haben wir dann die Haustür eingetreten", erklärte der ebenfalls geehrte Jens Wieczorek. Es gelang den Männern, den Bewohner, einen allein lebenden älteren Mann, zu wecken und aus dem brennenden Haus zu bringen.

Für ihr entschlossenes Handeln wurden alle drei Bürger als couragierte Zeugen geehrt. Ihnen sprach der Bürgermeister seinen Dank und seine Anerkennung aus und überreichte ein Präsent. Gerade in der heutigen Zeit sei es immer wichtiger, dass Menschen in einem Notfall effektiv eingreifen, erklärte Huber. "Sie alle sind beherzt und engagiert eingeschritten und haben jemand anderem in einer Situation geholfen, in der diese Hilfe gerade besonders nötig war."

Ulrich Effenberger wies in diesem Rahmen auf die Informationsoffensive "Aktion-tu-was" hin, mit der die Polizei gemeinsam mit Kommunen, örtlichen Präventionsvereinen und Verkehrsbetrieben für mehr Zivilcourage und das aktive Eingreifen von Zeugen wirbt.

Hilfe selbstverständlich

Alle drei hätten in einem entscheidenden Moment aufmerksam hingeschaut und entschlossen und mutig gehandelt. "Sie haben sich sehr positiv verhalten, und das ist genau das, was wir uns wünschen", lobte der Revierleiter und dankte den Zeugen für ihren "Mut, der den Hausbewohner letztlich gerettet hat". Er überreichte den engagierten Bürgern feine Leckereien.

Im Anschluss an die Ehrung schilderten alle drei Helfer ihre Eindrücke des Erlebten, und schnell wurde deutlich, dass es für alle drei einfach selbstverständlich war, zu helfen und einzugreifen, ohne sich vorab über die Risiken Gedanken zu machen.