Walter Schumacher und Gerd Baumann von der DLRG-Ortsgruppe leiten Schnupperkurs für Fernado-Kinder im Glatttalfreibad

Von Marzell Steinmetz

Dornhan-Bettenhausen. Es ist nicht gerade Freibadwetter: kein Grund jedoch für die DLRGler Walter Schumacher und Gerd Baumann, den Schnupperkurs fürs Tauchen abzusagen.

Bei dem kühlen Wetter zittern aber die teilnehmenden Kinder schon etwas am Beckenrand des Bettenhauser Glatttalfreibads, bevor sie ins Waser dürfen. Walter Schumacher, bei der Ortsgruppe Dornhan-Sulz technischer Leiter, und sein Stellvertreter Gerd Baumann sind erfahrene Taucher. "Es passiert nichts", versichern sie den Kindern, die zum Teil skeptische Gesichter machen.

Die Theorie kommt zuerst. Schumacher erklärt, wie man einen Druckausgleich herstellt. Schon in zwei bis drei Metern Wassertiefe können die Ohren schmerzen. Man hält sich die Nase zu. "Dann macht’s klack, und der Druckausgleich ist hergestellt", sagt Schumacher. Eigentlich einfach.

Die Taucherbrille wird vor dem ersten Tauchgang mit einem Mittel eingerieben und ausgewaschen. Das verhindert, dass sie unter Wasser anläuft. "Man kann auch reinspucken, das ist der gleiche Effekt", meint Walter Schumacher. Es dauert eine Weile, bis die Kinder tauchbereit sind. Zur Ausrüstung gehört nämlich eine ganze Menge, und alles ist lebenswichtig. Maske, Schnorchel, Flossen, Schutzanzug, Bleigürtel, Tarierweste, vergleichbar mit der Schwimmblase bei Fischen, und Lungenautomat, zählt Gerd Baumann in rascher Reihenfolge auf. Taucht er in einem größeren Gewässer, nimmt er immer auch einen Kompass mit. "Wenn man sich im Freigewässer einmal dreht, weiß man nicht mehr, wo man ist und in welche Richtung es gehen soll", sagt er. Auch ein Messer steckt er ein. Nicht weil er im Meer Angst vor Haien hätte. Sie würden Tauchern in den wenigsten Fällen gefährlich, versichert er. Eine größere Gefahr sind beispielsweise aber Angelschnüre, in die sich ein Taucher verwickeln kann. Sie unter Wasser zu zerreißen, sei fast nicht möglich.

Die Kinder haben inzwischen ihre Tauchausrüstung angelegt. Ein letzter Test: Die Nase wird zugehalten, um nur noch durch das Mundstück zu atmen.

"Mit den Flossen immer rückwärts gehen", warnt Walter Schumacher. An Land kommt man damit leicht ins Stolpern. Vorsichtig geht es ins Schwimmbecken. Der erste Tauchversuch ist gar nicht einfach. "Ich komme nicht unter Wasser", klagt ein Mädchen. Sie muss zuerst noch mit Blei beschwert werden, danach klappt’s mit Hilfe der Tauchlehrer besser.

u Der Schnupperkurs im Bettenhauser Glatttalfreibad ist ein Fernado-Programmpunkt, den die DLRG-Ortsgruppe Dornhan-Sulz angeboten hat.