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Müll und Phosphor sind einige der Themen im Abwasserzweckverband. Klärschlamm-Entsorgung problemlos.

Dornhan - Der Abwasserzweckverband "Unteres Glattal" hat im vergangenen Jahr 1.313.400 Kubikmeter Wasser entsorgt. Probleme bereiten den Anlagen dabei zunehmend ins Klo geworfenen Hygienetücher, die die Anlagen verstopfen.

Der Abwasserzweckverband "Unteres Glattal", dem die Gemeinden Sulz, Dornhan, Horb und Loßburg angehören, muss auch im kommenden Jahr investieren. 202.500 Euro sind dafür eingestellt. Davon sind 167.500 Euro für die Erweiterung des Dornhaner Regenüberlaufbeckens eingeplant. Neue Messeinrichtungen für die Überlaufbecken im Verbandsgebiet werden 35.000 Euro kosten.

88.000 Euro betragen die Personalkosten, 18.000 Euro kostet eine Schnecke, die im Maschinensystem erneuert werden muss. 10.000 Euro investiert der Abwasserzweckverband in einen Sandfangräumer.

Ein zunehmend größer werdendes Problem stellen die Hygienetücher dar, die durch die Toiletten in die Kanalisation geworfen werden. Die reißfesten und mit Lotionen imprägnierten Tücher werden zunehmend beliebter. Doch ihr großer Nachteil ist, dass sie sich nicht zersetzen und sich um die Schnecken, die das Wasser transportieren, wickeln, bis diese so gut wie kein Wasser mehr durchlassen können.

Roland Wössner, der Leiter der Kläranlage in Neckarhausen, berichtete der Verbandsversammlung, dass er mittlerweile mehrmals jährlich die verstopften Schnecken auseinanderbauen und reinigen müsse, eine Entwicklung, die im Laufe der vergangenen Jahre immer mehr zugenommen habe.

Dagegen funktioniere die Klärschlammentsorgung problemlos. Der Klärschlamm werde in Dettingen gepresst, in Leinstetten getrocknet und dann im Zementwerk in Dotternhausen verbrannt. Der dabei vorgegebene Phosphat-Richtwert von 0,8 Milligramm pro Liter werde eingehalten, berichtete Wössner.

Diskussionen gab es darüber, ob es sinnvoll sei, das Phosphor einfach zu Zementasche zu verbrennen. Denn Phosphor ist neben Stickstoff das wichtigste Nährstoffelement für Pflanzen, Tiere und Menschen und die Lagerstätten werden immer kleiner. Deshalb scheint es sinnvoll, Phosphor aus dem Klärschlamm zurückzugewinnen. Dazu muss die Verbrennung jedoch anders stattfinden, als im Zementverfahren. Entsprechende Überlegungen seien schon länger im Gange, erläuterte Klaus Gaiselmann, der Leiter des Umweltschutzamts im Rottweiler Landratsamt. Konkrete Vorgaben würde es jedoch frühestens im Jahre 2025 geben, sagte er.

Martin Schaible vom Empfinger Ingenieursbüro dreher & stetter, Projektleiter des Neubaus des Regenrückhaltebeckens "Zitzmannbrunnenschacht", gab eine Kostenübersicht des Neubaus. Insgesamt fiel das Projekt etwas teurer aus, als ursprünglich geplant. Schuld daran sei der Untergrund gewesen, der Mehrarbeiten erfordert habe. So hätten beispielsweise Spundwände tiefer gegraben werden müssen, als zunächst vorgesehen.