Karin Rauscher sitzt im "SonNe"-Netzwerkbüro im Dormettinger Rathaus. Von dort aus koordiniert sie die Hilfeeinsätze in Dormettingen und Dautmergen. Foto: Visel Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales Netzwerk: Karin Rauscher ist seit Januar "SonNe"-Einsatzleiterin für Dormettingen und Dautmergen

Von Bernd Visel

"Wir können immer engagierte Helfer gebrauchen. Jeder kann sich bei uns melden." Karin Rauscher ist seit Januar Einsatzleiterin für Dormettingen und Dautmergen beim nachbarschaftlichen Netzwerk "SonNe", dem sie seit rund fünf Jahren angehört.

Dormettingen. Am 12. Januar hat Rauscher die Nachfolge von Beate Schweizer angetreten und koordiniert nun die Einsätze der ehrenamtlichen Helfer in den beiden Schlichemtal-Gemeinden. Immer dienstags ist sie nachmittags im Netzwerkbüro im Dormettinger Rathaus anzutreffen, ansonsten können Hilfesuchende aus der Gemeinde und aus Dautmergen sich auch per Telefon oder per E-Mail melden (siehe Infokasten).

"Drei Sprechstunden habe ich bisher als Einsatzleiterin angeboten", sagt die 53-jährige Mutter zweier erwachsener Kinder, die mit ihrem Mann von Kleinengstingen nach Dormettingen gezogen war: "Und jedes Mal ist bisher jemand gekommen".

Das soziale nachbarschaftliche Netzwerk, das 2011 als Nachbarschaftshilfeverein gegründet worden war, stuft sie als "sehr wichtig" ein. Denn auch in kleineren Gemeinden, wo hilfebedürftige Menschen vielfach noch auf Familienmitglieder oder Nachbarn setzten könnten, gebe es viele, die anderweitig Hilfe benötigten.

"Der Mensch steht im Mittelpunkt"

Und dies seien eben nicht nur Senioren, sondern auch jüngere Leute, die Unterstützung bei der Kinder- oder Hausaufgabenbetreuung ihres Nachwuchses brauchen. Egal, um welche Hilfeleistung es sich auch immer handelt – ob es um den hauswirtschaftlichen Bereich geht, um Fahrdienste oder die Begleitung bei Arztbesuchen und Behördengängen, um das Schreiben von Briefen oder einfach darum, mit jemandem zu reden oder Spaziergänge zu unternehmen –,das Netzwerk kann für alle Lebenslagen einen Helfer vermitteln.

Und weil die Fallzahlen steigen, sind auch weitere Helfer gefragt. Diese können angeben, in welchem Bereich sie eingesetzt werden wollen und können ihre Zeit auch frei einteilen. "Ganz einfach so, wie es für einen selbst passt", sagt Rauscher

Die Klienten bezahlen für die Hilfeleistung 9,50 Euro pro Stunde, Nichtmitglieder 10,50 Euro. Zudem fallen für Dienste außerhalb des Wohnorts noch Fahrkosten von 30 Cent pro Kilometer an. Der Jahresbeitrag für die "SonNe" beträgt für Familien 18 Euro, für Einzelmitglieder 12 Euro.

"Der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt", sagt Rauscher und betont, dass das soziale Netzwerk keine Konkurrenz zu Pflegediensten oder der Sozialstation darstelle: "Pflegeleistungen dürfen wir auch gar nicht anbieten."

Dafür macht sie auf zwei besondere Angebote der "SonNe" aufmerksam: So trifft sich immer donnerstags von 14 bis 17 Uhr in der Dormettinger Schule eine Gruppe für Menschen mit Alltagseinschränkungen, für die ebenfalls Helfer gesucht werden.

Am Montag, 15. Februar, findet im Dormettinger Kindergarten ein "Schnuppermorgen" der "SonNe-Käfer-Gruppe" statt, in der unter Zweijährige betreut werden. Weil derzeit keine Kinder in der Gruppe angemeldet seien, wolle man abklären, ob es dafür überhaupt einen Bedarf gebe. Eine weitere Kleinkindergruppe der "SonNe" ist Dotternhausen eingerichtet.

Karin Rauscher ist aber nicht nur bei der "SonNe" engagiert. Sie ist seit 16 Jahren Kirchenpflegerin in der evangelischen Kirchengemeinde Erzingen-Schömberg, zu der weitere Gemeinden im Schlichemtal gehören, und sie organisiert seit vielen Jahren das Balinger Rockfestival mit christlichen Bands.