Symbolträchtige Schlüsselübergabe (von links): Bürgermeister Anton Müller und die neuen Betreiber, Christian und Diana Milles freuen sich, dass der Pachtvertrag in trockenen Tüchern ist. Foto: Ungureanu Foto: Schwarzwälder-Bote

Dorfladen: Neueröffnung nach nur viertägiger Pause in der Raiffeisenstraße 3 in Dormettingen

Von Gert Ungureanu

Sekt und Blumen hat es im Dormettinger Dorfladen gegeben: Bürgermeister Anton Miller und Bäckermeister Christian Milles haben den Pachtvertrag für das gemeinde-eigene Gebäude unter-zeichnet.

Dormettingen. Nachdem der Gemeinderat am Donnerstag einstimmig die Verpachtung an die in Dotternhausen beheimatete Bäckerei Milles beschlossen hatte, war der Laden gestern – nach nur viertägiger Pause – wieder geöffnet.

Die Einkaufsmöglichkeit im Ort ist für die Dormettinger wichtig. Den Laden in der ehemaligen Bäckerei Hölle in der Raiffeisenstraße, in dem Lebensmittel für den täglichen Bedarf gibt, möchten sie nicht missen.

Von einem "symbolträchtigen Ort" sprach Bürgermeister Anton Müller bei der Vertragsunterzeichnung. Und er versicherte: "Die Gemeinderäte und die ganze Gemeinde freut sich auf Sie." Und um bei den Symbolen zu bleiben: Der Bürgermeister war nicht mit leeren Händen gekommen. Wie es in solchen Fällen üblich ist, sollte eine Schlüsselübergabe stattfinden. Das, was Anton Müller dem Hausherrn mitgebracht hatte, war kein gewöhnlicher Schlüssel, sondern eine Weihnachtsbrezel, an der an einer kleinen roten Schleife ein kleiner, rostiger Schlüssel hing. Und für die Dame des Hauses gab’s Blumen.

Eine Anmaßung, einem Bäckermeister eine Brezel zu schenken? In diesem Fall wohl nicht. Es sei auch keine Laugenbrezel, sagte Müller schmunzelnd, und sie komme auch nicht aus dem Landkreis, sondern von auswärts. Also nicht von der Konkurrenz. Bekanntlich sei es eine Art Nagelprobe für einen Bäcker, eine richtige Brezel zu backen: "Nur wenn die Qualität der Brezel stimmt, ist es ein Meisterbäcker." Eigentlich sei es eine traditionelle Weihnachtsbrezel, aber der Anlass passe gut: "Obwohl nicht Weihnachten ist, fühlen wir uns wie an Weihnachten."

Und zu dem rostigen Schlüssel meinte er, den Rost könne man auch als Patina sehen, passend zu einem Ort mit langer Tradition, der nichts an Glanz verloren habe mit Blick auf den aufgeräumten und gut sortierten Laden.

Die neuen Betreiber, Diana und Christian Milles, die mit dem Laden auch die fünf Mitarbeiterinnen übernommen haben, hörten es gerne. Im Großen und Ganzen sei das Sortiment das Gleiche geblieben, sagt Bäckermeister Milles: "Ein paar Kleinigkeiten haben wir herausgenommen, die nicht gefragt waren. Dafür haben wir bei den Backwaren 200 Prozent mehr im Angebot."

Das Sortiment könne in Zukunft noch ergänzt werden, je nach Wunsch der Kunden, versichern die neuen Betreiber. Letztere kamen bereits am ersten Tag in großer Zahl.