Mit Hammer und Meißel zurück in die Zeit, als noch ein tropisches Meer die Alb bedeckte: Die Fossiliensuche auf dem Klopfplatz ist eine Attraktion für Groß und Klein. Foto: Ungureanu

Infostellen präsentieren bei Veranstaltung im SchieferErlebnis Höhlenwelten, Archäologie und Geologie zum Anfassen.

Dormettingen - Das Schiefer Erlebnis Dormettingen hatte sich für das GeoPark-Fest herausgeputzt, Infostände lockten, für Speis und Trank war gesorgt – und viele kamen am Sonntag.

Ein wenig stolz sei er, dass Dormettingen zentraler veranstaltungsort aller GeoPark-Infostellen sei, sagte Bürgermeister Anton Müller. Und er sei ebenso stolz auf das, was die Gemeinde Dormettingen und die Firma Holcim durch die Renaturierung des ehemaligen Ölschieferabbaus zustandegebracht hätten, so Müller weiter bei der Eröffnung des Fests am Sonntag im Amphitheater. Es sei gelungen, "einen 180 Millionen Jahre alten Schatz zu heben". Mit dem Bergbauspielplatz, dem Schiefersee und dem Restaurant sei ein attraktives Ensemble geschaffen worden. Auch der Erste Landesbeamte des Zollernalbkreises, Matthias Frankenberg, verwies darauf, dass hier, wo bis zum Jahr 2000 noch Ölschiefer abgebaut worden war, die Chance einer Renaturierung auf diese Art und Weise genutzt worden sei.

Hans-Jürgen Stede, der Vorsitzende des Vereins GeoPark Schwäbische Alb, sprach von einem "GeoPark der Superlative" und erinnerte daran, dass der drittgrößte GeoPark in Europa, seit 2005 auch Europäischer und Globaler Geopark, 6800 Quadratkilometer groß, Heimat von 1,4 Millionen Menschen sei. Die "höhlenreichste Region in Deutschland" sei gleichzeitig auch die "Wiege der menschlichen Kultur", weil hier die ältesten Kunstwerke der Menschheit gefunden worden seien. "Bei uns auf der Schwäbischen Alb kann man durch 200 Millionen Jahre Erdgeschichte reisen", sagte Stede. Und bei dieser Reise wolle der Verein mit seinen Infostellen helfen: "Wir wollen zeigen, wie viel Spaß es macht, Geologie hautnah zu erleben."

Aber Geologie ist längst noch nicht alles: Ziel des Vereins GeoPark Schwäbische Alb sei es, Potenziale zu bündeln und Akteure zu vernetzen, sagte Stede.

Zu den 20 Infostellen des GeoParks gehören auch das Holcim-Werkforum in Dotternhausen und das Museum im Kräuterkasten in Albstadt. Jede dieser Infostellen hatte auf dem Gelände des SchieferErlebnisparks einen Stand aufgebaut und stellte des jeweils eigenen Schwerpunkt vor. Es ging dabei um Höhlenwelten, um die vulkanische Aktivitäten in vergangenen Zeiten und um archäologische Funde.

Aber nicht nur die Infostellen des GeoParks präsentierten sich: Auch die heutige Fauna und Flora war ein Thema, und das Schwäbische Streuobatparadies lockte an einem eigenen Stand mit dem neuen Markenprodukt – den Apfelchips. Und die WFG/Zollernalb-Touristinfo warb für die Wanderwege und die Traufganghütte, der Schwäbische Alb Tourismusverband und die Alb-Guides stellten attraktive Touren vor.

Und die Besucher kamen, informierten sich, ließen sich bewirten und genossen einen interessanten und kurzweiligen Tag bei hochsommerlichen Temperaturen.