Die Dormettinger Ministranten sammeln seit jeher am Karsamstag Eier. Foto: Jenter Foto: Schwarzwälder-Bote

Bräuche: Dormettinger Ministranten sind unterwegs

Dormettingen (mje). Vom Gloria beim Abendmahl am Gründonnerstag an bis zur Osternacht schweigen die Kirchenglocken in Dormettingen. In dieser Zeit gehen die Ministranten in zwei Gruppen mit ihrer "Rätsche" durch das Dorf, um zum Gottesdienst zu rufen. Die Rätsche ist eine hölzerne Konstruktion, die einen lauten Ton von sich gibt und manchen Schläfer aus dem Bett wirft.

Die Ministranten rätschen und rufen: "S’erscht, s’ander ond zemma en d’Kirch." Am Karsamstag beginnen sie schon um fünf Uhr morgens, egal ob Regen oder Schnee, und rufen zur "Betzeit" um sechs Uhr.

Anschließend gehen sie nach altem Brauch mit Leiterwagen von Haus zu Haus und sammeln "Eier en Gradda" (Eier in den Korb). Da heutzutage fast niemand mehr eigene Hühner hat, nehmen sie auch gerne eine kleine Geldspende entgegen.