Die Mehrzweckhalle in Dormettingen (links) wird derzeit saniert, das Mühle-Gebäude noch im Herbst abgerissen. Fotos: Visel Foto: Schwarzwälder-Bote

Dormettinger Halle wird saniert / Gemeinderat vergibt Auftrag zum Mühle-Abbruch / Pfarrscheuer marode

Von Bernd Visel

Dormettingen. Drei markante und für die Gemeinde bedeutsame Gebäude stehen derzeit im Fokus. Die Mehrzweckhalle wird saniert, die Mühle wird im Herbst abgerissen werden und die alte Pfarrscheuer der Kirchengemeinde vielleicht auch.

"Zug um Zug werden wir die Halle, die in die Jahre gekommen ist, wieder auf den Stand der Technik bringen", sagt Bürgermeister Anton Müller. Für insgesamt rund 500 000 Euro wird das 1994 erstellte Gebäude modernisiert. In diesem Jahr steht für 128 000 Euro die Außensanierung an.

Es habe Risse im Putz gegeben, im Bereich der Fenstersimse sei Feuchtigkeit eingedrungen, auch die Leimbinder seien schwer angegriffen gewesen. Diese würden abgeschliffen und neu gestrichen. Zudem, so Müller, stünden Blecharbeiten an, und auch an der Beschattung müsse etwas getan werden.

Bevor das Gerüst aufgestellt worden sei, habe man Erdarbeiten ausgeführt und eine Drainage gelegt, weil Feuchtigkeit im Mauerwerk aufgestiegen sei.

Die gesamten Sanierungsmaßnahmen würden über mehrere Jahre hinweg erledigt, sagt Müller: "So wie es uns die finanziellen Mittel erlauben." Denn auch im Innern der Mehrzweckhalle gebe es einiges zu tun. Der Boden zeige erste Risse, und auch die Beschallungsanlage müsse auf Vordermann gebracht werden. Einen Baustellenbericht über die Arbeiten an der Halle wird es in der heutigen Sitzung des Gemeinderats geben, die um 19.30 Uhr im Rathaus beginnt.

Während die Mehrzweckhalle saniert wird, wird es ein weiteres ortsbildprägendes Gebäude bald nicht mehr geben. Der Gemeinderat wird – ebenfalls heute – die Abbrucharbeiten für die alte Mühle vergeben, die demnächst abgerissen werden soll. Dort könnte, so die Planungen, mittefristig die neue Ortsmitte mit zwei modernen Wohn- und Geschäftsgebäuden entstehen.

Ungewiss ist hingegen die Zukunft der alten Pfarrscheuer, deren Bausubstanz marode ist. Möglichweise wird sich die katholische Kirchengemeinde für den Abriss des Gebäudes entscheiden müssen. Ein Gutachten kommt zu dem Schluss, dass die Pfarrscheuer/Pfarrsaal große Tragwerksmängel in der Holzkonstruktion aufweist. Zudem müssten das Fundament und die Grundmauern saniert werden. Man geht von Kosten von ingesamt 740 000 Euro aus. Zu viel für die Kirchengemeinde, hieß es in einer Mitteilung des Kirchengemeinderats.

Deshalb gibt es Überlegungen, sich von dem Gebäude zu trennen, beziehungsweise es abzureißen. Entsprechend der Vorschriften soll die Pfarrscheuer für ein Jahr über das Portal des Denkmalamts zum Verkauf ausgeschrieben werden. Erst danach will das Gremium über das weitere Vorgehen entscheiden.

Des Weiteren hat der Kirchengemeinderat ein Architekturbüro für einen eventuellen Umbau des Pfarrhauses zum Gemeindehaus beauftragt. Ein Gutachten soll zeigen, ob sich ein Umbau umsetzen lässt. Im Pfarrhaus sind die Bücherei und zwei Wohnungen untergebracht.