Auch die Zuhörer geben beim "Blechduell"-Finale alles und feuern ihre Favoriten an – wie hier die Fans der "Plettenberg Stammtischmusig". Fotos: Engelhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Mehr als 1000 Musikfans feiern beim Finale im SchieferErlebnis / Party mit viel Blasmusik

Dormettingen. "Zeig mir ein Festival, wo so die Post abgeht": Mit diesen Worten fasste Moderator Michael Branik das zusammen, was am Freitagabend im SchieferErlebnis in Dormettingen über die Bühne gegangen ist – das große Finale des SWR4-Blechduells. Auch wenn es für die Vertreter aus der Region nicht für eine Platzierung auf dem Siegerpodest reichte, hätte die Stimmung nicht besser sein können.

Die Lichter auf der großen Festivalbühne sind bereits halb erloschen, als es davor noch immer hoch hergeht. Verantwortlich dafür ist die Plettenberg Stammtischmusig. Zwar sind die Musikanten beim "Finale dahoam" nicht unter die ersten Drei gekommen, ihrer Freude an der Musik tut das aber keinen Abbruch: Unplugged und kurzerhand improvisiert versammeln sich die Jungs aus dem Schlichemtal und machen das, was sie am besten können: Stimmung. Da lassen sich die noch verblienden Finalgäste nicht lange bitten und singen und klatschen eifrig mit.

"Wir freuen uns riesig über den vierten Platz", erklärt Jens Neher. "Der Wettbewerb war eine tolle Erfahrung und für uns eine Riesengaudi." Bereits am nächsten Tag ging es für die Plettenberg Stammtischmusig weiter, sie waren am Sonntag beim Landesmusikfestival in Horb zu hören.

Ebenfalls einen tollen Auftritt und einen nachhaltigen Eindruck hat die Wüste Welle Big Band hinterlassen, in der auch viele Musiker aus dem Zollernalbkreis spielen. "Für uns war bereits das ganze Projekt eine echt interessante und witzige Sache. Der Sieg beim Vorentscheid in Bad Mergentheim war für uns eine große Überraschung, mit der wir nicht gerechnet haben", sagt Andy Thullner.

Der Profimusiker aus Dormettingen konnte durch Terminüberschneidungen zwar nicht beim Vorentscheid dabei sein, rutschte dann aber fürs Finale wieder ins Aufgebot. "Aufgrund von Krankheit meiner Vertretung erhielt ich am Dienstag einen Anruf vom Chef der Band, ob ich zufällig am Freitagabend noch Zeit hätte, um als Lokalmatador das Finale mitzuspielen – das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen", sagt der Trompeter. So bereitete er sich intensiv vor und absolvierte ein paar Stunden vor dem Auftritt noch eine kurze Probe mit der Band.

Sein Bandkollege Michael Herrmann aus Balingen dagegen war von Anbeginn dabei. "Da die Stücke arrangiert und komponiert werden mussten, war es für uns eine neue Herausforderung, der wir uns mit vollem Einsatz gewidmet haben", erzählt der leidenschaftliche Saxofonist. Ein besonderes Lob haben Thullner und Herrmann dabei für ihren Kollegen und Tenorsaxofonisten Lukas Pfeil, der das Kürstück selbst komponiert und dort auch den Gesangspart übernommen hat. "Das war eine komplett neue Situation für die gesamte Band, wir haben alles gegeben und sind stolz auf unsere Leistung", beschreibt Herrmann die Stimmung und ergänzt: "Für uns war es ein großes Experiment, das sehr viel Spaß gemacht hat. Für uns hat das Blechduell gezeigt, dass man mit etwas Mut neue musikalische Wege gehen kann."

Als erste Band beim Contest sei es natürlich immer schwierig, dass gleich der Funke auf das Publikum überspringe, meint Thullner. "Das Feedback nach unserem Auftritt war aber durchweg positiv, was uns natürlich freut." Die Wüste Welle Big Band bereitet sich nun auf den Auftritt mit den Sängern Sigrun Schuhmacher und Michael Sisto am 24. September im Thalia-Theater Tailfingen vor.