Letizia Paoli soll die Doping-Vergangenheit der Uni Freiburg aufklären. Foto: dpa

Die Kriminologin Letizia Paoli soll die Doping-Vergangenheit die Uni Freiburg aufklären. Unter anderem Spieler des VfB Stuttgart sollen hier verbotene Substanzen bekommen haben. Doch Paoli beklagt Störfeuer aus der Universitätsleitung.

Freiburg - Vier Tage vor einem Runden Tisch gibt es erneut Streit um die Untersuchungskommission zur Doping-Vergangenheit an der Universität Freiburg. In einer Mitteilung vom Sonntag beklagte die Kommissionsleiterin Letizia Paoli die Behinderung ihrer Arbeit und forderte den Universitätsrektor Hans-Jochen Schiewer auf, die Aufklärungstätigkeit des Gremiums „uneingeschränkt“ zu unterstützen.

„Meine Kommissionskollegen und ich möchten endlich unsere ganze Kraft darauf verwenden, die Aufklärungsarbeit in diesem Jahr zu Ende bringen. Derzeit werden jedoch unsere Kräfte erneut von Behinderungen und Störfeuern gebunden, die unsere Arbeit erschweren“, schrieb die Kriminologin von der belgischen Universität Leuven.

Die Mitteilung folgte auf Berichte der Freiburger Wochenzeitung „Der Sonntag“ und des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“. Im „Spiegel“ hieß es am Samstag, die Universität habe ohne Wissen Paolis das Honorar des Kommissionsmitglieds Andreas Singler auf monatlich 5000 Euro verdoppelt. Zudem habe Singler, der Anfang März Dopingvorwürfe gegen die Fußballvereine VfB Stuttgart und SC Freiburg sowie gegen den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) ohne Absprache mit Paoli veröffentlicht hatte, seine Teilnahme an dem Runden Tisch am Donnerstag in Freiburg abgesagt. Paoli bestätigte beides nun im Grundsatz.

In „Der Sonntag“ hieß es dagegen, Singler habe dem Blatt mitgeteilt, dass es von ihm keine Absage gebe. Zudem habe die Universität auf Anfrage des „Sonntag“ erklärt, dass Paoli selbst für Singler Ende November die Honorar-Verdoppelung eingefordert habe.