Die Doping-Affäre schlägt immer höhere Wellen. Foto: dpa

In der Doping-Affäre rund um den VfB Stuttgart und den SC Freiburg hat die Ministerin Theresia Mauer die Kommission zur Räson aufgerufen.

Freiburg - Im Dauerstreit um die Freiburger Dopingkommission hat Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) die verbliebenen Mitglieder dazu aufgefordert, sich wieder auf die inhaltliche Arbeit zu konzentrieren. „Mein wichtigstes Anliegen ist zu appellieren, dass alle die Sache nicht aus den Augen verlieren“, sagte die Politikerin am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. „Das Ziel ist, Dopingvergehen aufzuklären, das muss im Vordergrund stehen.“

Sie habe trotz der Streitigkeiten keinen Zweifel daran, dass der Abschlussbericht zu möglichen Dopingpraktiken an der Freiburger Sportmedizin wie vorgesehen bis zum Jahresende fertiggestellt werde, erklärte Bauer. Nach Andreas Singler, der Anfang März ein Gutachten mit Dopingvorwürfen gegen den VfB Stuttgart, den SC Freiburg und den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) ohne Abstimmung mit der Kommissionsleiterin Letizia Paoli vorab veröffentlich hatte, war mit Heinz Schöch am Montag ein weiteres Mitglied zurückgetreten. Singler hatte Paoli unter anderem „Unfähigkeit“ vorgeworfen.

In einem offenen Brief an die Kommission bedauerte Bauer am Mittwoch, dass aufgrund der internen Konflikte nun „nicht mehr mit gemeinschaftlich verabschiedeten Gutachten und damit einem einheitlichen Ergebnis der Kommission gerechnet werden kann“. Zudem würdigte sie in dem Brief die Arbeit von Singler und Schöch. Deren „Verantwortung und Tätigkeit für alle bestehenden oder nahezu abgeschlossenen Gutachten“ sei unstreitig, schrieb Bauer.