Die Erste-Hilfe-Ausrüstung ist etwas größer dimensioniert. Zum Wohl der Pferde ist Bernd Metzger von der Notruf-Tierambulanz im Einsatz. Fotos: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Notruf-Tierambulanz erstmals beim Donaueschinger Reitturnier vertreten / Anhänger für Transport umgerüstet

Von Roger Müller

Donaueschingen. Im zehnten Jahr ihres Bestehens ist die Notruf-Tierambulanz zum ersten Mal beim CHI in Donaueschingen stationiert. Die Mitarbeiter sind für die wirklich schweren Notfälle zuständig, die hoffentlich nicht eintreten.

Der Verein, der sich übrigens nur über Mitgliedsbeiträge, Spenden und Einsätzen finanziert, existiert nun seit zehn Jahren. Gründungsmitglied und Verantwortlicher Bernd Metzger erklärt die Hauptaufgabe der Tiernotrettung. Sie besteht aus der Erstversorgung verunfallter Tiere. "Was für Menschen selbstverständlich ist, sollte für Tiere nicht hinten anstehen", so Metzger.

An 365 Tagen im Jahr sind die Helfer jeweils 24 Stunden für Notfälle da. Der Einsatzbereich erstreckt sich von Erstversorgung, Rettung und Bergung über den Notfalltransport in die Klinik oder zum Tierarzt bis zum Einfangen von versorgungsbedürftigen, freilaufenden Tieren sowie wie jetzt in Donaueschingen, bis zur Tierbetreuung bei Veranstaltungen. Ausgerüstet sind Bernd Metzger und seine Assistentin Tahlia Stoll mit Geländewagen und Pferdeanhänger. "Allerdings wurde alles notfallgerecht umgebaut", betonen die beiden Helfer. Im Pferdeanhänger gibt es zwei Seilwinden. Eine davon dient zur liegenden Beförderung. Die andere befindet sich am Hängerdach, wenn Pferde beispielsweise nicht mehr stehen können und mit einem Bauchgurt gesichert werden müssen. An der Seite des Anhängers befindet sich eine eingerollte Sichtschutzplane, und auch ansonsten ist der Anhänger gut gepolstert. Praktisch alles für das Wohl der verunfallten Tiere ist vorhanden.

"Glücklicherweise haben wir in unseren zehn Jahren recht wenige extreme Notfälle gehabt. Immer wieder sind wir in der Marienschlucht bei Allensbach zum Bergen von Pferden zu Gange", berichtet der Radolfzeller.

Im Geländewagen selbst befindet sich im hinteren Teil eine komplette Erste-Hilfe-Ausrüstung, nur etwas größer dimensioniert als für Menschen. Während Bernd Metzger und Thalia Stoll auf dem Donaueschinger Turniergelände weilen, sind zu Hause noch einmal zwei Tier-Notretter stationiert, die sich um die Kleintiere kümmern.

"Im Notfall können wir jedoch bei zahlreichen Einsätzen auf einmal weitere Helfer aus unserem 28-köpfigen Aktivenstamm einsetzen", erklärt Stoll weiter. Nun hoffen die beiden auf unspektakuläre Tage beim Reitturnier, allerdings natürlich nur in punkto verunfallte Tiere.