Claus Meyer, Donaueschingen, feiert heute seinen 70. Geburtstag. Foto: Naiemi Foto: Schwarzwälder-Bote

Porträt: Donaueschinger Geschäftsmann und Hobbysportler fühlt sich noch längst nicht als Rentner

Donaueschingen. Heute vollendet Claus Meyer sein 70. Lebensjahr. Geschäftsmann, Lokalpolitiker, Vereinsmitglied, Hobbysportler, nicht zuletzt Vater und Großvater: Meyer war und ist vieles und verspürt nach 42 Jahren selbstständiger Tätigkeit als Optiker in Donaueschingen noch lange nicht das Bedürfnis, sich komplett aufs Altenteil zurückzuziehen. "Auch wenn ich langsam kürzer trete, stehe ich immer noch unter Strom", sagt er.

"70 Jahre alt werden – doch, da zieht man schon ein Resümee", gibt er zu. Geboren und aufgewachsen in Nordhausen, begann der Jubilar nach einem einjährigen Abstecher nach Wuppertal 1964 seine Ausbildung zum Augenoptiker bei Optik-Singer in Villingen. Der Gesellenprüfung folgte die damals übliche Bundeswehrzeit, den Gesellenjahren die berufsbegleitende Meisterausbildung und während dieser Zeit die Heirat mit Ehefrau Brigitte. Den Meisterbrief erhielt er 1973, im Juni 1974 verließ er Villingen und gründete in Donaueschingen Optic-Meyer. Damit war der fünffache Vater bis 1979 an der Käferstraße und bis 2008 an der Rosenstraße ansässig. Seitdem befindet sich das Geschäft an der Karlstraße.

Auch als Geschäftsmann und Familienvater war Claus Meyer vielfach engagiert: Fünf Jahre ehrenamtlich als Richter am Verwaltungsgericht in Freiburg, im Rahmen der Mitgliedschaft in mehreren Vereinen Übernahme verschiedener Vorstandsämter, jahrzehntelanges Engagement in der Lokalpolitik bei den Freien Demokraten, 2007 bis 2009 FDP-Stadtrat. "Ich wollte als örtlicher Händler die Belange des Einzelhandels und die Stadtentwicklung stärken", erklärt er seine Motivation. Ausdauer bewies er als Hobbysportler, indem er 20 Mal am Engadiner Skimarathon teilnahm, acht Mal beim Schwarzwald-Skimarathon sowie an Laufwettbewerben und Volksläufen. Diese körperliche Fitness ermöglichte ihm seine schönste persönliche Erfahrung vor sieben Jahren, nämlich innerhalb von fünf Wochen 750 Kilometer zu Fuß auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela zu laufen. "Das war für mich wirklich ein Schlüsselerlebnis", erinnert er sich. Man könne es schwer beschreiben, jeder erlebe es anders, aber seine persönlichen Erwartungen hätten sich erfüllt.

Ob er den Jakobsweg noch einmal gehen wird? "Ich habe zwar schon darüber nachgedacht, aber wohl eher nicht", meint das "Geburtstagskind".

Obwohl er immer noch fast täglich im Geschäft ist – Sohn Patrick ist Geschäftsführer, mittelfristig ist eine Geschäftsübergabe geplant – mag er den Kontakt zu den Kunden nicht missen. Er sei nicht der Typ, rentnermäßig nur Haus und Garten zu pflegen. "Auf jeden Fall ist jetzt die Familie an der Reihe." Reisen wolle er gern, Wandern, das Hobby der Aquarellmalerei wieder aufnehmen. Seinen 70. verbringt er auch nicht zu Hause, sondern in den Alpen: "Vielleicht schalte ich sogar mein Handy aus." Mitte des Jahres wird es zusammen mit dem Geburtstag der Tochter mit Familie und Freundeskreis eine Party geben.