Grund für eine Petition der Windkraftgegner: der Rote Milan. Foto: Pleul

Fürstenberger ziehen im Kampf gegen die 13 Windräder weiteres Register. Forderungen nach ersatzloser Streichung.

Donaueschingen/Hüfingen/Bräunlingen - Lange Monate hindurch schien das Projekt Windpark auf der Länge und dem Ettenberg niemanden aufzuregen. Nachdem der Gemeindeverwaltungsverband Donaueschingen nach dem Willen der grün-roten Landesregierung schon Ende Dezember 2013 einen Flächennutzungsplan in Bezug auf Windkraftnutzung ausgearbeitet und vom Regierungspräsidium die Genehmigung für denselben erhalten hatte, wurden – nach dem Abspringen eines ersten Investors, der letztlich am Windertrag auf der Länge zweifelte – Anfang Juli 2015 die Verträge mit der Solarcomplex AG für acht, rund 230 Meter hohen Anlagen auf der Länge unterzeichnet. Parallel engagierte sich Green City Energy in Blumberg für fünf Anlagen auf dem Ettenberg.

Erst wenige Wochen vor der anstehenden Immissionsschutzrechtlichen Genehmigung, die eine Baugenehmigung der Anlagen einschließt, regte sich Widerstand von Windkraftgegnern aus Stühlingen und dem Hochschwarzwald und seit der eingeschränkten Genehmigung des Landratsamts zum Jahresende auch in Hondingen und Fürstenberg.

Jene rund 60 Unterzeichner einer Liste aus Fürstenberg haben derzeit nicht nur einen Widerspruch gegen die Entscheidung des Landratsamts laufen, in dem sie auf deutlich mehr Milanhorste verweisen als in der Genehmigung angegeben und auch die dort angegebene Windhöffigkeit anzweifeln.

Ungeachtet dieses noch laufenden Prozesses haben die Fürstenberger in Vertretung von Alfred Rothmund und Volker Gut nun eine Petition beim Petitionsausschuss des Landtags eingereicht, den man schließlich anruft, wenn man sich durch Entscheidungen von Ämtern und Behörden benachteiligt fühlt. Diesen Eindruck haben die Fürstenberger offenbar, denn noch haben sie nach eigenen Angaben vom zuständigen Regierungspräsidium auf ihr Schreiben zur höheren Milan-Population keine Reaktion erhalten.

Forderungen nach ersatzloser Streichung

In der Petitionsschrift wird nochmals auf die höheren Milan-Zahlen hingewiesen. Aufgeführt wird auch eine Reihe von Parallel-Beispielen im Land (Adelberg, Braunsbach, Bonndorf, Regionalverband Hochrhein-Bodensee), wo der Vogelschutz Vorrang erhalten habe. Nun fordern die Windkraftgegner in ihrem Antrag, die ausgesprochenen Genehmigungen ersatzlos für ungültig zu erklären.

Hätte die Planer den Flächennutzungsplan nach der Aktualisierung der Daten zu windenergieempfindlichen Vogelarten durch die Landesanstalt für Umweltschutz (LUBW) im Dezember 2014 angepasst, mutmaßen die Antragsteller, wären Länge und Ettenberg für die Windkraft keine Vorrangzonen mehr.