Michael Brauchle gewann die Kombinationswertung der Großpferde. Fotos: Sigwart (3), Frieler (1), Strohmeier (3) Foto: Schwarzwälder-Bote

Alle Wettkampfplätze halten dem Wetter stand / Polospieler ziehen Endspiel vor / Regen hält Zuschauer nicht ab

Von Wilfried Strohmeier

Donaueschingen. Die Reiter waren gerichtet, die Pferde in Bestform, die Plätze gut präpariert und die Zuschauer waren da – einzig das Wetter wollte gestern nicht glänzen.

Schon am Morgen verlegten die Polospieler ihr Endspiel zeitlich nach vorn. Es startete bereits um 12 Uhr. Der Grund waren die angekündigten Regenschauer für mittags. Der Platz sah zu Beginn des Spieles wieder gut aus, Löcher gab es keine zu sehen. Doch von Chucka zu Chucka wurden diese auf dem regendurchnässten Boden größer. Schwierige Verhältnisse, aber immer noch gut zu spielen. Und es wurde spannend. Das Team AHG-Landrover von Heino und Jeannette Ferch bekam eineinhalb Punkte Vorsprung, um das Handicap auszugleichen. Doch das Team Haus Fürstenberg holte auf. Es war auch erklärtes Ziel von Christian zu Fürstenberg, in diesem Jahr zu gewinnen, was schließlich denkbar knapp mit 4:3,5 Punkte gelang. Die Trophy blieb an der Donau.

Während die Polospieler ihre Gewinner bereits ermittelt hatten, ging es auf dem Springplatz um den Sieg im S.D. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnispreis. Über 40 Reiter gingen in die Konkurrenz. Parcours-Bauer Olaf Petersen hatte sich eine erhebliche Schwierigkeit ausgedacht. Von der gegenüberliegenden Ecke des Ausritts hatte er mehrere Hindernisse in einer Diagonalen aufgebaut. Waren viele Reiter bis dahin noch fehlerfrei, gab es an diesen Hürden mit die meisten Fehler. Denn natürlich haben sich auch die Pferde gemerkt, wo der Ausgang zum Stall ist und diese Linie ging direkt darauf zu. Entsprechend musste manch einer seinen Vierbeiner halten. Das war jedoch nicht die einzige Schwierigkeit, denn wenn Pferd und Reiter diese Hürden schafften, war es immer noch nicht gesagt, dass sie mit Null Fehlern durch die Ziellichtschranke ritten. Sie mussten zusätzlich in der Zeit bleiben. Hier bekamen mehrere noch einen Zeitstrafpunkt und verpassten das Stechen wirklich nur um einen Wimpernschlag. Und mit dem 26. Reiter im Parcours kam eine weitere Schwierigkeit. Es begann zu regnen. Der Platz hielt dem Wetter jedoch Stand.

Am Schluss waren sechs Paare im Stechen um die Hauptpreis. Der Stechparcours war 340 Meter lang, erlaubte Zeit 51 Sekunden. Mit der Zeit gab es keine Probleme. Der erste Reiter war Titelverteidiger Gert Jan Bruggink. Er ritt mit vier Fehlerpunkten in 39,67 Sekunden durch das Ziel. Der zweite Starter im Stechen war Toni Haßmann – Null Fehler, 40,23 Sekunden.

Haßmann gestand nach der Prüfung, dass er bei den restlichen Reitern nicht mehr zusah, die Anspannung sei zu groß gewesen. Und er hatte Recht, die Anspannung wuchs. Die Zeiten der nächsten Null-Fehler-Ritte lagen dicht beieinander. Lauren Hough (USA) schaffte es in 41,76 Sekunden, Marc Houtzager (NED) in 40,84. Die Spannung konnte man förmlich greifen. Schlussreiter Kristaps Neretnieks (LAT) setzte einen drauf: 40,72 Sekunden. Der große Preis war entschieden, Toni Haßmann gewinnt. Bei den Eltern Reinhard und Gunhild Haßmann, die auf der Tribüne saßen, war die Freude groß. Diese wurde noch größer, als der Bruder Felix den Sonderehrenpreis für den erfolgreichsten Turnierreiter bekam.

Für die Familie Haßmann ist Donaueschingen ein besonderer Ort. Der Vater arbeitet einige Jahre als Bereiter im Stall von Helmut Riegger, Bad Dürrheim, der Mitglied des Reitvereins Schwenningen und Mitglied in der Gründerriege des Reitturniers war. Von damals habe man noch Freunde in der Region. Die nachplatzierten Kristaps Neretnieks und Marc Houtzager bescheinigtem dem Turnier wieder eine gute Qualität und für Sieger und Platzierte gilt: Sie wollen wiederkommen.