Andreas Schreiber, Tierarzt Peter George und Tierretter Dirk Hildebrand (von links) kümmern sich um das Tier. Foto: Schreiber

Tier wird letztlich eingeschläfert, weil die Zuständigkeiten unklar waren.

Donaueschingen - Fast 150 Jahre nach seiner Ausrottung gab es in Baden-Württemberg keine Biber mehr. Entsprechend freute man sich über seine Rückkehr, auch wenn der Fleiß des Nagers wegen der vielen gefällten Bäume für Kritik sorgt.

Der hohe Schutz des Tieres sorgte am Sonntag in Bräunlingen für ein kleines Tierdrama. Eine Frau entdeckte beim Spaziergang an der Buchhalde im Wald zwischen Hüfingen und Bräunlingen einen Biber im Gebüsch. Das scheue Tier bewegte sich nicht fort, atmete aber und bewegte hin und wieder die Beine. Sie wollte helfen und informierte ihren Nachbarn Andreas Schreiber, der sich im Naturschutz engagiert.

Die Hilfe für das Tier gestaltete sich schwierig. In diesem Fall verlängerte der besondere Schutz das Leiden des erkrankten Bibers, der letztlich eingeschläfert werden musste, weil die Zuständigkeiten unklar waren.

So wollte zwar jeder helfen, aber keiner etwas falsch machen: Der Jagdpächter winkte ab: Er werde kein geschütztes Tier erlösen. Der Bräunlinger Tierarzt Peter George kam zur Fundstelle, wusste aber auch nicht, wie man mit dem Biber umzugehen hat. Dirk Hildebrand von der Tierrettung Villingen-Schwenningen eilte ebenfalls herbei, lehnte aber die Fahrt in die Tierklinik zunächst ab, weil er Wildtiere nicht transportieren dürfe. Und ausgerechnet die Biberbeauftragte Bettina Sättele aus Lenzkirch war telefonisch nicht zu erreichen.

Letztlich nahm Schreiber die Transportkosten auf seine Kappe, worauf der Tierretter den Biber in die Klinik mitnahm. Auf den Kosten bleibt Schreiber nicht sitzen. Sättele meldete sich später und informierte ihn, dass das Land die Kosten über einen Fonds übernehme. Und sie zu informieren (Mobil: 0174/3 01 27 16), sei der richtige Weg. Leider habe sie sich in einem Funkloch bewegt.