Ursula von der Leyen begrüßt Franz Schuhmacher (links) und Hansjörg Häfele, links neben der Ministerin der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei. Foto: Sigwart

Bundesverteidigungsministerin zu Gast in Donaueschingen. Rund 150 Besucher in den Donauhallen.

Donaueschingen - Zehn Jahre ist es etwa her, seit Ursula von der Leyen Donaueschingen das letzte Mal besucht hat. Damals war sie Familienministerin und im blauen Rathaus saß der frisch gewählte Thorsten Frei als OB. Anlass war die Eröffnung des Mehrgenerationenhauses.

Das steht noch, doch sonst hat sich viel geändert. Von der Leyen wechselte über Arbeit und Soziales zur Verteidigung. Thorsten Frei zog es nach Berlin und auch die französischen Soldaten nahmen Abschied von Donaueschingen.

Letztere diene Garnisonsoberbürgermeister Erik Pauly als Grundlage für seine Rede. Schließlich ist er zur politischen Neutralität verpflichtet – auch wenn er sich auf einer CDU-Wahlkampfveranstaltung befindet. Er blickt zurück, berichtet vom Abschiedsschmerz, als die Freunde die Stadt verließen. Und vom Zittern, dass auch noch die deutschen Soldaten abzogen werden könnten. "Wir werden alles für die deutschen Soldaten tun", sagt Pauly. Beispielsweise Gelände für Übungen zur Verfügung stellen oder dafür sorgen, dass sie sich hier zu Hause fühlen.

Für eine Standortgarantie würden die 31 Millionen Euro sprechen, die der Bund in Donaueschingen investiert. Und auch die Aussage von Ursula von der Leyen: "Mein Wort als Verteidigungsministerin haben Sie", sagt sie im Bezug auf die örtliche Kaserne. Doch ein Abstecher zum Jägerbataillon 292 war an diesem Tag nicht drin, zu eng ist der Wahlkampfkalender zwölf Tage vor dem Urnengang. Morgens Breisach, dann Donaueschingen, weiter nach Balingen und Mössingen.

Rund eineinhalb Stunden sind für Donaueschingen eingeplant: 14.31 Uhr geht ein Raunen durch das Foyer. "Sie kommt", ist zu hören. Erstaunlich pünktlich für eine Bundespolitikerin. Sie begrüßt die ehemaligen Abgeordneten Hansjörg Häfele (Bund) und Franz Schuhmacher (Land). Ansonsten sind die rund 150 Plätze gefüllt, viele CDU-Gesichter aus der Region. Doch auch der eine oder andere Kommunalpolitiker mit anderem Parteibuch ist zu entdecken.

Und von der Leyen: Sie erinnert sich noch an ihren letzen Besuch in Donaueschingen. Nur beim Jahr sei sie sich nicht mehr so sicher gewesen. Kurz streift sie den Kasernenstandort, doch dann kommt sie zum Thema, warum sie hier ist: Um Thorsten Frei im Wahlkampf zu unterstützen. Wie könnte sie das besser tun, als von seiner Arbeit in Berlin zu berichten? "Es gibt kaum einen Abgeordneten in Berlin, der so wortgewaltig und so argumentationsstark wie Thorsten Frei ist", sagt sie. Und wenn man einmal als Minister unter Beschuss steht, "dann kann man sich auf Thorsten Frei immer verlassen, wenn man einen braucht, der einen wortgewaltig verteidigt."

Und noch etwas kann sie über Frei berichten. Die "Neuausrichtung und den Erhalt" des Donaueschinger Reitturniers, als er noch OB war. "Thorsten Frei ist auch in der Reitwelt sehr bekannt."

Dann fängt sie mit dem Programm an: Außen- und Sicherheitspolitik, schließlich ist das ihr Aufgabengebiet. Sie schmückt ihre Ausführungen immer wieder mit Erzählungen aus dem Elternhause Albrecht. Martin Schulz nennt sie nie beim Namen, sondern "den Kandidaten des Mitbewerbers". Krisen, Konflikte, Bundeswehr-Investitionen, Nato und natürlich Erdogan. "Den Respekt, den die Türkei einfordert, sollte sie auch uns zollen", fordert sie im Bezug auf die "unflätige Weise" mit der die Kanzlerin und Deutschland "beleidigt" werde. Wirtschaftspolitik und dann noch ihr Herzensthema: die Familie.

Auf die Minute beendet sie ihre Rede, trägt sich ins Goldene Buch ein und ist auch schon auf dem Weg zum nächsten Termin. Der führt in den Schlosspark. Denn von der Leyen hat eine Leidenschaft: Pferde. Aber noch nie war sie auf dem Reitturnier: "Nächstes Jahr komme ich wieder. Dann besuche ich das Jägerbataillon und auch das Reitturnier."