Raimund Adamczyk, Leiter des Stadtarchivs in Donaueschingen, freut sich immer, wenn junge Menschen wie die Praktikantin Bianca Kromer für Geschichte und Historie interessieren. Foto: Filipp Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadtarchivleiter Raimund Adamczyk weist Praktikantin den Weg

Donaueschingen (ff). Stadtgeschichte, altes Schriftgut und graue Kartons mit Akten – welcher Schüler kann sich dieses Umfeld als künftiges Berufsfeld schon in jungen Jahren vorstellen?

Vier Tage eintauchen in Donaueschingens Historie unter fachkundiger Anleitung von Stadtarchivleiter Raimund Adamczyk konnte die 15-jährige Bianca Kromer aus Wolterdingen in Verbindung mit einem Praktikum zur Berufserkundung. Die Realschülerin möchte später einmal in der Stadtverwaltung Donaueschingen arbeiten und nutzte die Ferienzeit, sich selbst vor Ort ein Bild zu machen.

Dabei führte der Weg auch in das Stadtarchiv von Raimund Adamczyk, das im Tiefparterre im Rathaus I untergebracht ist. Gelagert werden dort Akten der Stadt seit Mitte des 20. Jahrhunderts, der Fotobestand reicht zurück bis Anfang des 20. Jahrhunderts und der Bestand an Zeitungen bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Ratsprotokolle reichen zurück bis 1895 mit einer Lücke von 1934 bis 1949 und die Standesamtsbücher umfassen die Jahre 1870 bis 1899. Dann gibt es eine Lücke in der Dokumentation, da durch den Stadtbrand 1908 Teile des Archivs vernichtet wurden.

Alles in dem Archivräumen ist katalogisiert, erfuhr die Schülerin vom Stadtarchivar und Adamczyk achtet auch darauf, dass die Akten nicht verstauben. Deshalb werden sie in großen Archivschränken auf Schienen, den fahrbaren Regalen-Schränken, aufbewahrt. Dass an dem Öffnungsmechanismus der Schränke zu drehen etwas Kraft erforderlich ist, konnte Bianca Kromer selbst ausprobieren.

Wenn aus der Öffentlichkeit Unterlagen für Nachforschungen gebraucht werden, stellt der Stadtarchivleiter diese dann auch selbst zusammen. Allerdings dürfen Unterlagen nicht außer Haus mitgenommen werden.

Mitunter kommen Schüler des FG und Studenten so für wissenschaftliche Hausarbeiten vorbei. So diente das Achiv der Stadt bereits für eine Buchveröffentlichung zur Geschichte der jüdischen Familien Salomon Guggenheim aus Konstanz und Abraham Guggenheim aus Donaueschingen als Quelle oder für Recherchen über die Geschichte der Donaueschinger Gastwirtschaften.