Engagement: Jugendliche aus aller Welt packen in Stadt an / Einrichtungen loben tollen Einsatz

Die 100 Jugendlichen des Up-with-People-Projektes legen jetzt in der Stadt los. Eine Woche lang helfen sie jeden Tag in verschiedenen Einrichtungen. Bereits morgens verteilen sie sich in der ganzen Stadt.

Donaueschingen (guy). Es ist nicht das erste Mal, dass das Projekt in Donaueschingen Station macht: Ende der Achtzigerjahre war Up with People schon einmal hier. Bürgermeister Bernhard Kaiser erinnert sich auch noch an damals, wie die Jugendlichen tanzend auftraten.

Tanz und Musik sind zwar ständig Begleiter des Projekts, sie finden ihren Höhepunkt allerdings in der Abschlussveranstaltung: einer großen Musikshow namens "The Journey" (englisch: die Reise), am Freitag, 24. November, in den Donauhallen. Die Reise soll die Zuschauer durch Zeit und Kulturen mitnehmen sowie Musik aus den verschiedenen Jahrzehnten präsentieren. Alles verpackt mit einer Botschaft von Weltfrieden, Umweltschutz und vor allem: dem internationalen Austausch. Auch deshalb sind die Jugendlichen bei Donaueschinger Gastfamilien untergebracht.

Dazu findet am Mittwochabend, 22. November, von 18 bis 20 Uhr, die Veranstaltung "Tea and Talk" (Tee und Gespräch) statt. Der Abend im Mehrgenerationenhaus in der Schulstraße 5 ist den Projekt-mitgliedern besonders wichtig: "Es geht darum, seine Geschichte mit anderen zu teilen. Und wir stellen immer fest, dass sich Menschen rund um die Welt mit denselben Fragen beschäftigen", erklärt Elisabeth Kelly von Up with People.

Glänzende Gehhilfen

Im Keller des Alten- und Pflegeheimes Sankt Michael wird eifrig geputzt und geschrubbt. Mit Seife und Bürste werden Rollatoren und Rollstühle wieder sauber gemacht. Das übernimmt eine Gruppe von Up-with-People-Mitgliedern, die den Tag in der Einrichtung verbringt und dort tatkräftig mit anpackt. Jasmin und Paula kommen aus Deutschland und sind Teil des Projektes: "Bisher gefällt es uns richtig gut", sagen sie.

"Das ist für uns sehr positiv. Wir sind personell derart beengt, dass solche Arbeiten manchmal zu kurz kommen. Die Menschen hier haben auf jeden Fall sehr viel Freude dadurch", sagt Heimleiter Dieter Münzer. Im Laufe des Tages sei mit den internationalen Gästen noch eine Tour durch das Haus geplant: "Wir zeigen den Jugendlichen dann, für wen sie diese Arbeit eigentlich gemacht haben", so Münzer. Schließlich gebe es von den Gästen von Up with People noch eine Modeschau, die sie für die Bewohner des Heimes veranstalten. "Das ist ein richtig gutes Projekt, und ich hoffe, dass es irgendwann mal wieder nach Donaueschingen kommt", sagt Münzer.

Mit Kindern Kunst schaffen

In der Turnhalle des Kindergartens St. Elisabeth in der Schulstraße klingt es ausgelassen. Es wird gelacht und gescherzt. Eine kleine Gruppe von Up with People verbringt hier den Tag mit einigen Kindern. "Jetzt als Giraffe", übersetzt Anna. Ein Kind streckt den Hals empor und stolziert durch die Mitte des Sitzkreises. "Wir haben gemeinsam gesungen", sagt Erzieherin Semira Kayakoparan, "und das ganz international in verschiedenen Sprachen".

Auf einem großen Karton wird schließlich ein "Tree of Hope" (Baum der Hoffnung) gemalt. Dafür werden Hände bunt bemalt und auf den Karton gedrückt. Die farbigen Handabdrücke stellen die Blätter des Baumes dar. Zuerst werden die Hände der Kinder bemalt, dann bemalen sie die Hände der Jugendlichen. Ganz im Sinne des Projektes entsteht so ein Austausch jenseits sprachlicher Barrieren.

"Die Zusammenarbeit läuft wirklich super", freut sich Erzieherin Kayakoparan. Sie ergänzt: "Wir haben auch Flaggen von jeder Nationalität gemalt, die hier vertreten sind. Dabei konnten wir gar nicht alle berücksichtigen, so viele sind es."

Helfende Hand für Tiere

Isa und Micah von Up with People stehen in einem Gang des Donaueschinger Kreistierheimes und fegen. Schon morgens sind sie zu der Einrichtung gekommen, um bei allem zu helfen, was dort eben an täglicher Arbeit so anfällt.

Isa hat den Vormittag damit verbracht, sich um Katzen zu kümmern. "Ich liebe Katzen, daher hat mir das besonders viel Spaß gemacht", sagt sie.

Nadine Vögel leitet das Kreistierheim in Donaueschingen und ist froh, dass das Projekt sich auch hier beteiligt: "Es ist schön, dass auch Tiere bei Up with People berücksichtigt werden. Als wir gefragt wurden, ob wir uns beteiligen möchten, haben wir sofort zugesagt."

Gerade für andere Nationalitäten sei es interessant zu sehen, wie mit den Tieren hier umgegangen werde, und wie die Vermittlung an neue Besitzer funktioniere. Leider könne das Tierheim jeweils nur zwei Jugendlichen des Projektes eine entsprechende Arbeit anbieten, bedauert die Chefin des Heimes.

Nadine Vögel findet die Projektidee toll: "Hätte ich nochmal die Chance in diesem Alter, ich würde das auch machen", ist sie überzeugt.