Zahlenmäßig überwiegt das weibliche Geschlecht auch im TVD deutlich, dem sich meist grazil bewegenden Nachwuchs kommt viel Beifall zu. Foto: Schwarzwälder-Bote

Sportliche Asse beweisen Können beim Jahresabschluss / Mehr als 200 Akteure präsentieren, was sie gelernt haben

Von Florian Hahnel

Donaueschingen. Sternstunden des lokalen Turnens vor einer nicht mehr ganz so üppigen Kulisse: Auch den großen Donau-eschinger Turnverein (TVD) durchzieht die Demografie, unterm Strich freilich war dessen traditioneller Jahresabschluss einen Besuch erneut wert.

Noch läuten keine Alarmglocken, doch die mageren Geburtenraten der vergangenen Jahre und Jahrzehnte schlagen auf den größten Verein der Stadt durch. Armin Rudolf erinnerte im Grußwort deshalb auch an den zunehmenden Wert des Sponsorings; es gebe eben keine geburtenstarken Jahrgänge mehr, konstatierte der "Chef" mit doch etwas sorgenvoller Miene.

Mitglieder- und Aktivenzahl des TVD können sich aber vorerst noch sehen lassen, unterm Strich treiben im Verein mehr als 600 Personen aktiv Sport. "Mehr als 200 Akteure heute beim Jahresabschluss. Ich grüße das Publikum", steuerte der abermals am Mikrofon sitzende Oberturnwart Jürgen Kessler thematisch bei.

Zum Finale des Sportjahres gab es in der Baar-Halle den gewohnten Abriss durch die Altersklassen und die diversen Übungsspektren, doch auch die "Planche" war eben schon voller. Etliche ältere Aktiven-Semester fehlten, ebenso die dem TVD angegliederten Volleyballerinnen und Basketballer.

Jene vor Ort gaben aber Gas und erfreuten die Ränge, die klassische Augenweide während der Veranstaltung ergibt sich ohnehin durch die unbefangenen und sich fröhlich bewegenden Jungen und Mädchen. Einfache Gleichgewichtsübungen auf der Sportbank, erste Überschläge, dann der Spagat und schließlich der Salto – "wir zeigen Ihnen, liebe Zuschauer beim Jahresabschluss immer gern, was bei uns im Verein gelehrt wird", so Kessler.

Die dem Abschluss treu verbundene weibliche Leistungsriege hatte während der Generalprobe zum wiederholten Mal Verletzungspech, Trainerin Christine Pfau hadert: "Schon wieder, es trifft uns quasi jedes Jahr!" Eine Turnerin erlitt im bereits leicht vorgeschädigten Sprunggelenk eine schmerzhafte Bänderdehnung und musste mit dem Krankenwagen transportiert werden.

Ohne Blessuren verlief für Oberbürgermeister Erik Pauly und MdL sowie Freidemokrat Nico Reith eine einfache Stützübung auf dem Seitpferd, die beiden "Promis" nahmen das Angebot an und befleißigten sich der lauthals beklatschten Einlage. Der schlanke und bekanntlich dem Laufsport verbundene OB hatte wider erwarten etwas Mühe mit dem "Kraftteil", schloss aber dennoch ab. Der deutlich schwerere Nico Reith hielt sein Körpergewicht moderat länger und leichter auf zwei gestreckten Armen. Landtag scheint stark zu machen!

Dem Top-Mittelstreckler Christoph Kessler kam beim Jahresabschluss eine kurze separate Würdigung durch Armin Rudolf zu. Kessler ist amtierender deutscher Juniorenmeister über die 800 Meter und damit natürlich Leichtathlet – nach wie vor aber kommt der Sohnemann des Oberturnwarts auch als TVD-Mitglied daher; als bisweilen noch aktives obendrein.