Mit Esprit und Witz rezitiert Thomas Stoll aus Werken von Wolfgang Borchert und Heinz Erhard. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Tolle Mischung im Uffheim

Aufen (bom). Viel gewagt und viel gewonnen hatte der A-capella-Chor "Auf'n Takt" mit seinem neuesten Programm, das unter dem Titel "G’schwätzt und G’sunge" das Publikum in Scharen ins Uffheim zog. Dort gab es innerhalb kurzer Zeit keine freien Sitzplätze mehr, was Dirigentin Sabine Martin erfreut zur Kenntnis nahm. Der lang anhaltende Applaus nach den Stücken bestätigte, dass die Chormitglieder das richtige Konzept für das Jahreskonzert gewählt zu haben.

Dieses haben sie ihrem Chormitglied Thomas Stoll zu verdanken, der als ehemaliger Eichendorff-Pädagoge und Theaterregisseur die Idee hatte, Literatur und Gesang miteinander zu verknüpfen. Diese erforderte einige Sonderproben von den Chormitgliedern und auch Thomas Stoll verlangte dies einiges ab. Doch all die Mühen waren vergessen, als der Chor mit Nat King Coles L.O.V.E. das Konzert eröffnete.

Dann kam der große Moment von Thomas Stoll. In seiner ersten Lesung vor einer Kulisse, die jener aus dem literarischen Quartett in nichts nachstand, wählte er den "Schischyphusch oder Kellner meines Onkels" des genialen, aber viel zu früh verstorbenen Autors Wolfgang Borchert, dessen Werk früher zur Pflichtlektüre in den Schulen zählt. Auch im zweiten Teil hatte er die Gedichte so gewählt, dass das Publikum einiges zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken hatte. Was angesichts der Wahl der Gedichte aus em Ritter Fips von Heinz Erhard allerdings nicht so schwerfiel. Zwischen den Lesungen überraschte immer wieder Auf’n Takt mit seinen Liedern.