Tiefgezogene Dächer von landwirtschaftlichen Gebäuden auf der Baar sind Zeugen einer hohen Solarförderung in der Vergangenheit. Fotos: Vollmer Foto: Schwarzwälder-Bote

Energie: In der Solarbundesliga auf Rang eins im Land  /  Auch im Landkreis an der Spitze

Fast parallel zum Abschluss der Fußball-Bundesliga hat auch die Solarbundesliga die Deutschen Meister des laufenden Jahres ermittelt.

Donaueschingen/Hüfingen/Bräunlingen (gvo). 2432 Kommunen sind inzwischen in der Wertung. Die Kommunen selbst und natürlich die Einwohner halten durch das Melden ihrer installierten Leistung die Solarbundesliga spannend. In diesem Jahr schnitt Donaueschingen durch ein neues Wertungssystem besonders gut ab. In der Kategorie Mittelstädte (20 000 bis 100 000 Einwohner) liegt die Donaustadt inzwischen auf Rang sechs. Im Land hat sie in dieser Kategorie Rang eins erobert.

Donaueschingen profitierte von der oben erwähnten neuen Bewertungsmethode. Unter anderem wird nun die Zubauleistung im Jahr ganz besonders gewertet. Dadurch verspricht man sich wieder mehr Spannung im Ranking, heißt es auf www.solarbundesliga.de. "Offenbar haben sich in den letzten Jahren zahlreiche Bürger Solaranlagen – ob thermisch oder elektrisch – aufs Dach gesetzt", freut sich Umweltberater Gerhard Bronner. Donaueschingen habe nun sogar den jahrelangen Champion Leutkirch, der beim Anlagenumfang noch einen Vorsprung habe, überholt.

Die drei Südbaarstädte Donaueschingen, Hüfingen und Bräunlingen schneiden generell seit Jahren gut ab, wenn es im die Nutzung von Sonnenenergie geht. So führt Donaueschingen vor Hüfingen und Bräunlingen die Landkreiswertung an. Hier hatten sich in früheren Jahren Hüfingen, Bräunlingen und Königsfeld ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Donaueschingen ist inzwischen an allen vorbeigezogen.

Nach den ersten Boom-Jahren mit hoher staatlicher Förderung durch eine langfristig festgesetzte Vergütung pro eingespeister Kilowattstunde ins öffentliche Netz hat sich der Ausbau auf privaten Dächern mit dem Zurückfahren der staatlichen Subventionen allerdings deutlich verlangsamt. Nachdem Schuldächer seit längerem mit Sonnenkollektoren bestückt wurden, ist in der Stadt derzeit eine Photovoltaik-Anlage für den Kindergarten Pfiffikus in der Talstraße konzipiert, berichtet Bronner.

Wichtigstes Kriterium für die Wirtschaftlichkeit sei durch die geringere Vergütung inzwischen eine höchstmögliche Eigenstromnutzung, die Bronner in diesem Fall gegeben sieht. Für weitere vier städtische Gebäude werde man in den nächsten Monaten die Wirtschaftlichkeit prüfen.

Kritisch sieht der Umweltberater wegen des Flächenverbrauchs weiterhin PV-Anlagen auf dem freien Feld, denn es seien noch genügend Dächer für den Ausbau vorhanden. Ein gutes Beispiel sieht er in einem privaten Projekt in Bad Dürrheim. Hier sollen Parkplätze mit Solarpaneelen überdacht werden.

Nachdem das Kabinett in Stuttgart in diesem Frühjahr die Freiflächen-Verordnung beschlossen hatte, wurde der Weg für mehr Solarstrom in Baden-Württemberg frei. Die neue Verordnung sichert dem Land die Wettbewerbsfähigkeit in der innerdeutschen Bieterkonkurrenz um große Freiflächen-Solaranlagen.

Nach der neuen Verordnung wurden alle benachteiligten Gebiete – das sind zwei Drittel der Landesfläche – für Solar-Freiflächen geöffnet. So erwartet Umweltberater Bronner neue Anträge auf der Baar: "Ein Solarpark in Döggingen ist im Planungsverfahren. Ein weiterer am Autobahnzubringer wird derzeit diskutiert."

Platz 1 Donaueschingen (21 746 Einwohner; 279 Punkte; 207 Watt pro Einwohner Solarthermie; 154 Watt / Einwohner Strom) Platz 2 Hüfingen (7585; 251; 227; 1581) Platz 3 Bräunlingen (5752; 171; 377; 950) Platz Bad Dürrheim (12896; 148; 61; 760) Platz 5 Königsfeld (6007; 100; 278; 483)

Weitere Informationen: www.solarbundesliga.de