Sichtbares Zeichen für eine florierende Wirtschaft sind die Erweiterungen Donaueschinger Betriebe an der Raiffeisenstraße. Links baut der Aufzughersteller Lifttec und im Hintergrund die Micano GmbH, die bislang an der Güterstraße Düsen und Drehteile mit Mikrobohrungen herstellt. Foto: Vollmer Foto: Schwarzwälder-Bote

Konjunktur: Donaueschingen punktet mit sozialversichungspflichtigen Stellen und großer Branchenvielfalt

Donaueschingen (gvo). Auf die wirtschaftliche Konjunktur hat eine Kommune wenig Einfluss. Sie kann aber die Weichen so stellen, dass man von Unternehmen nicht nur als wirtschaftsfreundlich, sondern durch eine entsprechende Infrastruktur auch als guter Standort angesehen wird. Und man kann natürlich steuern, welche Unternehmen zur Kommune passen und welche nicht.

Donaueschingen setzt seit vielen Jahren auf eine große Branchenvielfalt: Antriebselektronik, Apparate- und Werkzeugbau, Druckereigewerbe, Feinmechanik, Halbleitertechnik, Holzverarbeitung, Magnettechnik, Spritzgusstechnik, Schuhfabrikation oder Textil: rund 40 Prozent produzierendes Gewerbe, 35 Prozent Dienstleistungen und 25 Prozent Handel, Gastgewerbe, Verkehr. Krisen wie jene 2008 und 2009 in der Automobilindustrie werden so, trotz eines großen Zulieferers, in der Stadt arbeitsmarktpolitisch besser abgefedert.

Mit ihrer Ansiedlungspolitik feiert Donaueschingen nun einen historischen Erfolg. Schon einige Zeit hat die Stadt an der 10 000-er Marke gekratzt. Nun weist das Statistische Landesamt offiziell für die Stadt über 10 000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze – darunter rund 800 bei der Bundeswehr – aus, was OB Erik Pauly jüngst bei der Nexus-Eröffnung verkündigte. Vor nicht einmal 20 Jahren (1999) waren es noch knapp über 8000.

Wirtschaftlicher Erfolg macht sich auch im Bevölkerungszuzug bemerkbar. Inzwischen leben 22 774 Menschen in der Stadt (Stand: Ende Juli). Im Verhältnis Bevölkerung zu Arbeitsplatzangebot liege man deutlich über dem Landesdurchschnitt, sagt der Oberbürgermeister. Und mit einer Arbeitslosenquote von 2,8 Prozent und einer großen Nachfrage nach Fachkräften herrsche quasi Vollbeschäftigung.

Dass die Wirtschaft brummt, zeigt auch die Bautätigkeit von bestehenden Unternehmen. So lassen der Aufzugsspezialist Lifttec und auch der Düsen- und Drehteile-Hersteller Micano im Gewerbegebiet Breitelen-Strangen neue Domizile errichten. Paulys einzige Sorge: Flächen werden langsam knapp.