Bruno Stemmer ist seit 30 Jahren der Sicherheitsmann beim Donaueschinger Reitturnier. Trotz dieser Erfahrung bedeutet jedes Jahr aber eine neue Herausforderung. Foto: Pohl Foto: Schwarzwälder-Bote

Bruno Stemmer ist seit 30 Jahren für Sportler und Besucher zuständig

Donaueschingen (mp). Sobald sich die Regenwolken am Himmel verziehen, ist Bruno Stemmer wohler in der Magengegend. Zu tief sitzt der "Schmerz des vergangenen Jahres", als das Reitturnier zur Wasser- und Schlammschlacht wurde.

An diesem Wochenende ist Stemmer, der seit 40 Jahren im Sicherheitsdienst und seit 30 Jahren auf dem Reitturnier arbeitet, entspannter. Die Wetteraussichten sind nach anfänglichem Regen am Donnerstag besser. Wer nun der Meinung ist, dass Stemmer wasserscheu sei, der liegt falsch. "Die Sicherheitslage bei diesem Turnier, aber auch bei anderen Freiluftveranstaltungen, ist bei schlechtem Wetter eine ganz andere", erklärt er. Die rund 40 Sicherheitskräfte sind auf dem Privatgelände auch für die Schadensaufnahme zuständig. "Und bei nassem Boden, wie beispielsweise vergangenes Jahr, rutscht doch immer wieder ein Fahrzeug irgendwo drauf", erklärt der Sicherheitschef. Doch nicht nur das: Auch die Stimmung bei den Besuchern steht und fällt mit dem Wetter. "Auch wenn wir keinen Einfluss darauf haben, sind wir als Uniformträger oftmals die Sündenböcke." Stemmer weiß durch seine Erfahrung mit solchen Situationen umzugehen, Routine bekomme man aber keine. "Das darf auch nicht sein. In keinerlei Hinsicht", mahnt er. "Jede Veranstaltung ist eine neue Herausforderung."

Bruno Stemmer macht keinen Hehl daraus, dass es durchaus schon Ereignisse in den vergangenen 30 Jahren in Donaueschingen gab, bei denen manche weit über die Stränge geschlagen haben. Er erinnert sich, dass Streitereien nach Aussagen wie "wenn Du mich nicht durchlässt, fahre ich Dich eben um", auch schon mal für Sicherheitsmitarbeiter im Krankenhaus endeten. Das sei sicherlich nicht an der Tagesordnung, aber auch solche impulsiven Besucher hat das Reitturnier.

Für Stemmer und seine Mitarbeiter dauert das CHI allerdings nicht nur vier Tage. "Schon Monate zuvor beginnen wir, ein Sicherheitskonzept zu entwickeln." Dieses beinhalte mehrere Szenarien, unter anderem auch Wetterereignisse wie im vergangenen Jahr. Die Erfahrungswerte der vorherigen Jahre fließen dann mit in die neuen Konzepte ein. Innerhalb der vergangenen 30 Jahre sind die Vorgaben immer umfangreicher geworden. Doch das stört Bruno Stemmer nicht. Denn in seinen Händen und denen seiner Mitarbeiter liegt die Sicherheit der Turnierteilnehmer und der Besucher. Und das hat in den vier Tagen des Reitturniers absolute Priorität – egal ob es regnet oder ob die Sonne scheint.