Kalte Füße oder ein kühler Kopf angesichts der enormen Investitionen: Donaueschingens Gemeinderat stellte gestern die Sanierung des Parkschwimmbads hinten an. Foto: S. Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Parkschwimmbad wandert in der Prioritätenliste in den Haushalt 2016 / Charme der 1950er Jahre bleibt

Donaueschingen (ff). Baden ging gestern lediglich die SPD-Fraktion mit ihrem Antrag, die bereits schon einmal vertagte Sanierung des Parkschwimmbads doch noch in den Haushalt 2015 zu heben.

Zu deutlich stand bei den Fraktionen angesichts der von Stadtbaumeister Bunse präsentierten Kostensteigerung bei insgesamt 3,7 Millionen Euro die Überlegung im Raum, in den Fachgremien einen gangbaren Weg auszuloten. Bunse begründete die Preissteigerung bei den Technischen Anlagen von 70 000 auf nun 200 000 Euro und den nahezu doppelt so hohen Baukosten (900 000 Euro) mit der veralteten Kostenschätzung vom Juli 2012 und zwischenzeitlich geänderten Vorgaben für die technischen Bauwerke. Lediglich Maria Schmitt (CDU) plädierte für eine baldige Sanierung, da sich die Kosten ohnehin jedes Jahr erhöhen würden, um doch noch zu sparen.

Der Antrag von Robert Erndle (FDP) über die Sanierung und die Technischen Anlagen getrennt abzustimmen fand nicht die erforderliche Mehrheit. Für 2016 sollen erstmals die Planungskosten in Höhe von 400 000 Euro nun eingestellt werden.

Neue Stühle für Bartók–Saal – dieser Haushaltsposten löste eine längere Diskussion aus. Stadtrat Franz Wild (GUB) hielt die Summe von 81 000 Euro angesichts klappriger Holzbestuhlung gerechtfertigt. Wolfgang Karrer (SPD) unterstrich, dass die Sitzgelegenheiten sicherlich kein Imagegewinn für Donaueschingen sind. Die Stadt begründet die Anschaffung damit, dass die Stühle nicht zu Reihen verknüpft werden können und nur mit Kabelbindern von Bauhofmitarbeitern für 9280 Euro jährlich verbunden werden. Aus den Fraktionen wurde die hohe Zahl der genannten Veranstaltungen jedoch auf nicht mehr als 21 relativiert. Stadtrat Uwe Kaminski rechnete so auch der Verwaltung lediglich Kosten von allenfalls 1000 Euro vor. Auch Niko Reith sah für eine Anschaffung keine dringliche Notwendigkeit, zumal er selbst erlebt habe, dass für Veranstaltungen auch mit dem Mobiliar des Mozart–Saals bestuhlt werden könne. Die FDP stellte deshalb auch den Antrag, die Summe in den Haushalt 2017 zu verschieben – und scheiterte jedoch bei 16 Ja– und 15 Nein–Stimmen an zwei Enthaltungen.