Vor dem Altenheim St. Michael: Hier beträgt die Sitzhöhe der Ruhebank seniorenfreundliche 50 Zentimeter – dank eines Betonsockels. Fotos: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Innenstadt: Ältere Mitbürgerin sammelt Erfahrungen

Donaueschingen. Leserin Jutta Binder ist sauer: Die 71-Jährige ist nach einer Knie-Operation nicht mehr so gut zu Fuß wie in früheren Jahren. Gleichzeitig versucht sie, möglichst viele Besorgungen und Behördengänge ohne fremde Hilfe zu erledigen – sie will ja fit bleiben und steuert deshalb ihre Ziele wenn möglich per pedes an. Da tut es gut, sich auf einer Ruhebank hinsetzen und durchschnaufen zu können. Doch hinsetzen ist das eine, aufstehen das andere. Und genau damit hat die Donaueschingerin ein Problem, denn die allermeisten Bänke in der Stadt seien für ältere Menschen viel zu nieder, so dass sie ohne fremde Hilfe fast nicht mehr hochkämen. Jutta Binder führt eine Reihe von Standorten an, wo die Bänke für sie nicht nutzbar seien: beim Rathaus, bei der Polizei und beim Amtsgericht.

Ein positives Beispiel listet sie auch auf: die beiden Sitzbänke vor dem Altenheim St. Michael. Hier befindet sich die Sitzfläche 50 Zentimeter vom Boden entfernt. Den Bänken wurde nachträglich ein Betonsockel verpasst. Der fehlt an allen übrigen Bänken im Stadtgebiet, wodurch bei diesen Exemplaren die nachgemessene Sitzhöhe nur 40 Zentimeter beträgt.

Jutta Binder hat nun eine Bitte an die Stadtverwaltung: Legt mehr Bänke höher, zum Beispiel an der Schützenbrücke, denn die dortigen Treppen zur Brigach hin seien nichts für ältere Herrschaften. Ein Wunsch, der ernst zu nehmen ist und dessen Erfüllung auch etwas mit Respekt gegenüber älteren Menschen zu tun hat.