Festivalleiter Armin Köhler wegen schwerer Erkrankung nicht da / Langes Musiktagewochenende

Donaueschingen (wst). Gestern Abend starteten die Musiktage 2014 mit der Podiumsdiskussion in der Erich-Kästner-Turnhalle. Diese wurde live im Rundfunksender Bayern 2 übertragen. Im Mittelpunkt stand das Thema Doppelbegabung, das sich auch durch die Musiktage hindurchzieht.

Ausgewählt hat das Thema der künstlerische Leiter Armin Köhler. Dieser kann jedoch selbst über die kommenden drei Tage wegen einer schweren Erkrankung nicht anwesend sein.

Die Kulturwissenschaftlerin Safia Azzouni, der Kolumba-Museumsdirektor Stefan Kraus sowie die beiden Komponisten Wolfgang Rihm und Manos Tsangaris philosophierten über das Für und Wider der Doppelbegabung von Künstlern, und ob diese Notwendig seien. Moderiert wurde die Diskussion von Meret Forster und Stefan Fricke. Beide bemühten sich die Diskussion zwar immer wieder auf das Kernthema zurückzuführen, doch ihre Gäste machten es ihnen nicht einfach, beim Thema zu bleiben.

Manos Tsangaris zeigte sich gestern Abend als Verfechter der Doppelbegabung und der Notwendigkeit von dieser. "Interdisziplinarität ist bitter notwendig", führte er aus und verglich die Kunst mit einem Wirtschaftsbetrieb, in denen die Chefs und Mitarbeiter ebenfalls übergreifend arbeiten müssten und dies auch gefordert sei.

Die Podiumsrunde warf auch die Frage auf, ob man nur Spezialisten wolle. Hier meldete sich Wolfgang Rihm zu Wort. Er befand sinngemäß, dass zu viel Spezialisierung die Interpretation von Kunstwerken jeglicher Art einengen würde. Die in Teilen sehr philosophisch angehauchte Diskussion zeigte verschiedene Standpunkte auf, und was die Interpretation anging, konnten sich die Gäste gleich üben. Unter anderem trat Jennifer Walshe mit einer Komposition aus Lauten und Musik auf.