Flugplatz GmbH plant Erweiterung der Unterstellflächen um zwei Hangar / Schießplatzanlage: 18 Millionen Euro

Von Franz-J. Filipp

Donaueschingen. Ohne größere Disskussionen hat der Bauausschuss gestern die Voranfrage zum Bau von zwei Rundhallen für jeweils acht Flugzeuge auf dem Flugplatz Donaueschingen zugestimmt.

Bereits vor zwei Jahren hatte es einen ersten Vorstoß gegeben, der damals jedoch an den behördlichen Auflagen hinsichtlich der Abstandsgrenzen zu Bundesfernstraßen scheiterte.

Damals noch als rechteckiger Bau konzipiert, setzt die GmbH nun auf zwei Rund-Hangars. Erste Gespräche über den Ankauf des dafür benötigen Areals im Anschluss an das der Bubsheimer Firma Häring mit dem Fürstenhaus hat es bereits gegeben. Der Verkauf ist jedoch noch nicht vollzogen.

Die beiden Hangar werden über jeweils eine Drehscheibe mit einem Durchmesser von 24 Meter verfügen, die Kosten sollen nach ersten Schätzungen rund 700 000 Euro betragen. Für 800 000 Euro hatte die Flugplatz-Gesellschaft bereits 2007 neben dem Concorde einen Hangar mit Drehscheibe für 15 Maschinen in Betrieb genommen. Ideengeber des Projektes damals wie heute ist der Geschäftsführer Michael Schlereth, der dadurch neben dem Tagesgeschäft der Hobby-Fliegerei eine stärke Ausrichtung in Richtung Geschäftsreiseverkehr und damit die bessere finanzielle Absicherung durch wetterunabhängige Einstellgebühren sieht.

Dass Soldaten für eine gute Ausbildung auch eine geeignete Schießanlage benötigen, unterstrich Bürgermeister Bernhard Kaiser anschließend im Technischen Ausschuss – ein Jahr nach dem Verlust der Binationalität angesichts fehlender Übungsmöglichkeiten.

Joachim Vogel, zuständiger Sachbearbeiter beim Bundesamt für Infrastruktur, stellte die Details der Baumaßnahme und die Auswertung der Lärmprognosen für die geplanten beiden Lang- und drei Kurzstände mit 255 beziehungsweise 25 Metern vor, die für einen Tagesbetrieb von 6 bis 22 Uhr sowie die Nachtzeiten mit einer von der Software der Bundeswehr berechnet wurden. Wie Vogel sagte, sei aber ein nächtliches Übungsszenraio durch die reduzierten Schusszahlen in der Praxis nicht effektiv und unwirtschaftlich. An Sonn- und Feiertagen werde zudem ein Strafaufschlag von 1:4 Schuss gegenüber Werktagen sowie ein erheblich eingeschränkter Zeitkorridor auferlegt. Die Kosten für die schalltechnischen Anlagen und den Umbau werden von den Planern mit nun 18 statt bisher 24 Millionen Euro angegeben.

Stadtrat Christian Kaiser kritisierte, dass es hierfür keine unabhängige Datenerhebung gebe und die angesetzten vier Referenzspunkte der Messungen (altes Lazarett, Pfohrener Hütte, Nordrand Donaueschingen und ehemaliges Bahnwärterhäuschen) womöglich nicht tatsächliche Belastungszonen darstellten.

Stadtrat Wolfgang Karrer (SPD) hakte schließlich zu den Schusszahlen nach, die Vogel für den Langstand mit 58 000 (250 Meter), 96 000 (150 Meter), 71 000 (100 Meter) und für 50 Meter mit 30 000 bezifferte.

Stadt Franz Wild (GUB) bedauerte grundsätzlich, dass man hierzu nicht abstimmen könne und den Punkt lediglich zur Kenntnisnahme vorgelegt bekomme.

Einstimmig auf den Weg gebracht wurde gestern die Erschließung zum Baugebiet Sennhof in der "Variante B" ohne eine Verbindung zur Fürstenbergstraße und damit lediglich einer einseitigen Haupterschließung am Haus Antonius vorbei ohne eine verkehrliche Belastung des historischen Sennhof-Ensembles. Dort soll lediglich ein öffentlicher Fußweg den Zugang über das private Areal sichern, was den Anliegern auch Kosten erspart.