Egon Dehner und Wolfgang Hilpert (stehend, von links) waren zufrieden mit der Resonanz auf den Tag der offenen Tür, den der Baarverein organisiert hatte. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Agiler Baarverein rückt Bibliothek ins rechte Licht

Von Rainer Bombardi

Donaueschingen. Zum Jahresausklang öffnete der Baarverein unter dem Motto "Hereinspaziert" seine Pforten für die Öffentlichkeit.

In den Fokus rückte der Vorstand um den Vorsitzenden Friedemann Kawohl neben der Geselligkeit die Präsentation seiner Bibliothek. Die Vereinsmitglieder Sieglinde Gramse und Gisela Hanyecz bereicherten mit einem Gedicht und zwei Weihnachtsliedern die Adventsstimmung. Mit ihren mehr als 30 000 Medien zählt sie wohl zu einer der größten Privatbibliotheken in Südbaden. Traditionell ist der Bestand an Literatur zur Geschichte der Baar umfangreicher als jene über Naturgeschichte. Doch wer in der Bibliothek stöbert, ist überwältigt vom Angebot an Schriften und Büchern über die Regionalgeschichte und Naturgeschichte der Baar. Vorstandsmitglied Egon Dehner nennt den Erhalt der Tradition und die Weiterentwicklung von Struktur und Vielseitigkeit eines der Erfolgsrezepte der archivarisch und übersichtlich geordneten Medien.

Einer, der zwei Jahrzehnte an der Spitze des Vereins stand, ist Wolfgang Hilpert. Er spricht von einer extraordinären Symbiose zwischen Natur- und kulturwissenschaftlicher Forschungsarbeit, die den Verein bisher sicher durch sein 210-jähriges Bestehen leitete. Prozentual überwiegt in der Bibliothek die Anzahl an regionalgeschichtlichen Medien, was nicht wundert. In den ersten 100 Jahren seines Bestehens beschäftigte er phasenweise bis zu sieben Historiker, und auch die Verbindungen zu anderen Geschichtsvereinen sind ausgeprägter, als jene zu naturforschenden Vereinen. In jüngerer Zeit erhielt die naturwissenschaftliche Abteilung dank Günther Reichelt einen Aufschwung. Besonders stolz ist Wolfgang Hilpert über den Originalbestand an Unterlagen, welche die Diskussionen und Vorarbeiten ab 1790 bis zur Gründung des Baarvereins belegen. "Wir sind dankbar über die Vereinsräumlichkeiten, die uns zur Verfügung stehen." Hilpert ist optimistisch, dass es im Einvernehmen mit der Stadt für den Fall zunehmender Raumnot in der heutigen Bibliothek immer eine Alternative geben wird.

Der Baarverein hat seine Entwicklung in den Anfangsjahren und den Ursprung als "Gesellschaft der Freunde der Geschichte und Naturgeschichte an den Quellen der Donau" nicht zuletzt der Protektion durch das Haus Fürstenberg zu verdanken. Die Bibliothek des Baarvereins in der Schulstraße 6 ist montags von 18 bis 20 Uhr geöffnet.