Das Unwetter am Montagabend hat in Donaueschingen seine Spuren hinterlassen. In der Hagelrainstraße beispielsweise wurden Kanaldeckel samt ihrer Verschraubung aus dem Boden gerissen. Foto: Filipp

Wassermassen heben festgeschraubte Kanaldeckel in der Hagelrainstraße an. Feuerwehr im Einsatz.

Donaueschingen/Fürstenberg - Glück im Unglück hatte Andrea Wolfsteiner und ihr Mann im Gasthaus Rössle in Fürstenberg. Ein Schwelbrand ging Montagnacht glimpflich aus. In Donaueschingen hob das Gewitter am Montagabend fest verankerte Kanaldeckel aus der Verschraubung.

Eigentlich wollte Feuerwehrkommandant Markus Dold und die seinen am Montagabend ab 20 Uhr Technische Hilfeleistung üben. Aber bei den Wassermassen, die vom Himmel kamen, wollten sie warten, bis das Gewitter vorbei war. Zum Üben kamen sie nicht. Stattdessen gab es zwei Einsätze.

Der erste Einsatz führte die Wehr in die Neue Wolterdinger und in die Hagelrainstraße. "Da konnte man sehen, was solche Wassermassen anrichten", erzählt Markus Dold. Das Wasser stürzte den Berg hinunter in die Hagelrainstraße. Dort sind die Kanaldeckel verschraubt. Der Grund: Die Deckel hob es schon öfters heraus, wenn das Wasser nach oben durch den Schacht drückte. Das wollte man damit vermeiden. Am Ende waren die Kanaldeckel zwar immer noch verschraubt, rissen aber die Verankerung mit sich. Der Feuerwehrkommandant spricht von einem beträchtlichen Schaden. Von Stadtbaumeister Heinz Bunse wird der Schaden bei den drei Kanaldeckeln mit knapp 10 000 Euro angegeben, die Reparatur soll heute schon starten.

Kurz vor Mitternacht rückte die Feuerwehr dann mit der Drehleiter aus. Der Alarm kam aus dem Gasthaus Rössle in Fürstenberg. Der Eigentümerin Andrea Wolfsteiner war gestern der Schreck noch anzuhören. Dass nicht mehr passiert ist sei auch dem Umstand zu verdanken, dass die Feuerwehr schnell da war und eingriff, erzählt sie. Es half aber auch der Zufall.

Der Schwelbrand brach im Sicherungskasten aus, neben dem Büro ihres Mannes. Dieser war fünf Minuten zuvor noch an seinem Schreibtisch gegangen, um etwas zu holen. Er bemerkte noch nichts von einem Feuer. Eine Serviererin hatte noch späte Gäste und war gerade am Abrechnen der Kasse, als sie Brandgeruch wahrnahm und die Rauchentwicklung sah. Die Feuerwehr wurde alarmiert. Sie konnte schnell löschen.

Die Ursache des Brandes war kein Blitzschlag, sondern Eindringen von Wasser in den Sicherungskasten. Keiner weiß jedoch, wo es herkam. Im Rössle muss nun auf Spurensuche gegangen und die schwarz verrußten Stellen neu gestrichen werden. "Die Rauchentwicklung war riesig", so Andrea Wolfsteiner. Gestern Abend öffnete das Wirtepaar die Gaststätte schon wieder. Sie verschickten gestern auch noch eine Dankesmail an die Feuerwehr, erzählte Markus Dold. "Das hat mich sehr gefreut", sagte der Kommandant.