Im Tschechow-Museum kann die Donaueschinger Schülergruppe des FG russischen Schulalltag vor über 100 Jahren erleben. Foto: Kambach Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Gymnasiasten besuchen Partnerschule im russischen Rostov am Don / Wehmüter Abschied

Donaueschingen. Zum mittlerweile dritten Mal besuchten Jugendliche des Fürstenberg-Gymnasiums Donaueschingen das südrussische Rostov am Don. Während ihres zehntägigen Aufenthalts haben die Gymnasiasten neben dem Unterricht am Lyzeum Nr. 14 vieles in der Stadt und der Umgebung gesehen. Der Gegenbesuch der russischen Schülergruppe in Donaueschingen fand im vergangenen Herbst statt.

Die Stadtrundfahrt durch Rostov am ersten Tag sorgte für eine erste Orientierung in der südrussischen Millionenstadt. Thematischer Schwerpunkt des Austauschs war der Bereich Wirtschaft. In der Rostover Universität bekam die Baaremer Besuchergruppe einen Einblick in die Arbeit der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Nach dem Besuch des Anton-Tschechow-Museums konnten die Schüler an der Uferpromenade des Asowschen Meeres flanieren. In der Kosakensiedlung Starotscherkassk wurde viel Interessantes über das Leben der Kosaken geboten. Ein Besuch der Rostover Oper mit dem Ballett "Snegurotschka" von Tschaikowski war ebenfalls Teil des Besuchsprogramms.

Typischen Schulalltag in Russland gab es an mehreren Tagen am Rostover Lyzeum Nr. 14 zu erleben. Nach dem Schulunterricht und der Arbeit an verschiedenen Projektpräsentationen zum Thema Wirtschaft trafen sich die deutschen und russischen Jugendlichen in der Sporthalle zum gemeinsamen Volleyballspiel. Beeindruckt waren die Donaueschinger vom aufwändig gestalteten Osterkonzert ihrer Austauschpartner. Das Programm mit dem Besuch orthodoxer Geistlicher in der Schule zeigte verschiedene kirchliche Bräuche und Traditionen Russlands.

Mit sehr viel Wehmut verabschiedeten sich die deutschen und russischen Jugendlichen am Ende des zehntägigen Aufenthalts voneinander. Viele wollen das freundliche Miteinander über soziale Netzwerke weiter pflegen. Die persönlichen Erfahrungen während des Austauschs erachten die Teilnehmer im Rückblick als gewinnbringend. "Gerade in einer Zeit politischer Spannungen in der großen Politik können solche Besuche helfen, negative Stereotype abzubauen", sagt Begleitlehrer Stefan Kambach. Er hat den Schüleraustausch federführend koordniert.

Das Rostover Lyzeum Nr. 14 ist eine der besten Schulen Russlands und seit 2014 Partner des Fürstenberg-Gymnasiums. Die Schule hat einen Fachschwerpunkt Wirtschaft und ist so groß wie das Donaueschinger Gymnasium, umfasst aber auch eine Grundschule. Der nächste Austausch ist für das Schuljahr 2018/2019 geplant, in der Zwischenzeit werden beide Schulen gemeinsame Unterrichtsprojekte angehen.